Kein Ergebnis bei Tarifverhandlungen IG Metall weitet Warnstreiks aus

Die IG Metall will weiterstreiken: Am Freitag und in der kommenden Woche werde wieder protestiert. Die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern waren aus Sicht der Gewerkschaft erfolglos - die Arbeitgeber finden ihr Angebot "fair".

Streikende Mitglieder der IG Metall
Streikende Mitglieder der IG Metall versammelten sich am Donnerstagmittag auf der Theodor-Heuss-Brücke, die Wiesbaden und Mainz verbindet. Bild © Michael Setz (hr)

Die IG Metall will ihre Warnstreiks bis in die nächste Woche ausweiten, weil es bisher kein Ergebnis bei den Tarifverhandlungen gibt. "Die Arbeitgeber der Mittelgruppe bieten nichts Besseres - weder beim Geld noch bei der Laufzeit", kritisiert der IG-Metall-Chef des Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, nach nicht einmal einer Stunde Verhandlung am Donnerstag. Ein neuer Termin für Verhandlungen sei nicht vereinbart worden.

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Die Gewerkschaft kündigte weitere Warnstreiks für diesen Freitag und in der kommenden Woche an. Die IG Metall vertritt die Interessen von 380.000 Beschäftigten in den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Am Donnerstag gingen laut der Gewerkschaft bundesweit insgesamt 69.000 Beschäftigte auf die Straße. In Hessen hatten die Warnstreiks in den Nachtschichten von Montag auf Dienstag begonnen.

Arbeitgeber: "Unser Angebot ist fair"

Auch der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, der Opel-Manager Ralph Wangemann, zeigte sich enttäuscht über fehlendes Entgegenkommen der IG Metall, für deren Forderungen es keine wirtschaftliche Grundlage gebe. "Die Kennzahlen werden leider immer schlechter, da muss man nicht erst nach Wolfsburg schauen. Unser Angebot ist wohlüberlegt und fair. Durch die Warnstreiks wird die Lage nicht besser, im Gegenteil", sagte er mit Blick auf die aktuelle Lage und angekündigte Schließungen von Werken bei VW.

Mit einem Demonstrationszug über die Rheinbrücke von Wiesbaden nach Mainz wollte die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Erwartungshaltung der Beschäftigten und die Kampfbereitschaft der Mitarbeitenden seien hoch, betonte Köhlinger vor rund 3.000 Teilnehmern bei einer anschließenden Kundgebung in Mainz.

Bundesweit 69.000 Menschen bei Protesten

In den drei Ländern nahmen am Donnerstag rund 11.000 Beschäftigte an den Protesten teil. Verhandelt wurde auch in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. 

Die IG Metall fordert für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche sieben Prozent mehr Geld innerhalb eines Jahres. Hauptargument der Gewerkschaft für deutliche Lohnsteigerungen ist die fehlende Kaufkraft der Beschäftigten nach Jahren mit hoher Inflation.

Die Metallarbeitgeber bieten bislang 3,6 Prozent in einem Zeitraum von 27 Monaten an. Die erste Stufe von 1,7 Prozent soll erst im Juli 2025 greifen. Die Unternehmen verweisen auf schwache Produktionswerte und fehlende Aufträge.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe