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Variante des Deutschlandtickets für Geringverdiener

49-Euro-Ticket in der Hand, dahinter Regionalbahn

Das neue Deutschland-Ticket wird 49 Euro kosten. Wer in Hessen nur ein kleines Einkommen hat, bekommt die ÖPNV-Flatrate billiger. Allerdings müssen Betroffene noch etwas warten.

Ob Bus oder Bahn: Das Deutschlandticket für die bundesweite Nutzung des Nahverkehrs kommt nach einem Beschluss der Verkehrsminister-Konferenz Anfang Mai. Nun hat die schwarz-grüne Landesregierung beschlossen, eine Vergünstigung nachzulegen, wie eine Sprecherin von Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) auf hr-Anfrage sagte.

Geringverdiener sollen statt 49 Euro lediglich 31 Euro zahlen. Als Nachweis für die Berechtigung erhalten Empfänger von Bürgergeld, Sozialgeld oder Wohngeld demnach ein entsprechendes Schreiben.

Großer Andrang erwartet

Diese Variante des Deutschlandtickets könne allerdings erst Anfang August eingeführt werden. Grund sei der zu hohe Andrang beim Deutschlandticket insgesamt, mit dem das Ministerium im Mai rechnet. Die 31-Euro-Variante für Geringverdienende soll "hessenpass mobil" heißen.

Das Ministerium sieht in dem Sozialticket einen wichtigen Schritt zur Armutsbekämpfung und zu gleichberechtigter Teilhabe – nicht zuletzt zum Wohle von Familien. Al-Wazir hatte die Vergünstigung grundsätzlich bereits angekündigt. Sie sollte ursprünglich lediglich für den Nahverkehr in Hessen gelten.

Linke hält an "Nulltarif"-Forderung fest

Auch den Preis von 31 Euro hatte der Grünen-Politiker bereits früher genannt. Im Landesetat sind bis zu 15 Millionen Euro dafür reserviert. Neben Hessen planen auch andere Bundesländer ein billigeres Deutschlandticket für Menschen mit wenig Geld.

Für die Linke im Landtag kommen Menschen mit geringem Einkommen weiterhin zu kurz: 31 Euro sei "noch deutlich zu hoch, um allen Menschen Teilhabe an Mobilität zu gewähren", sagte Fraktionschef Jan Schalauske am Samstag. Die Schufa-Überprüfung sei diskriminierend, zudem dürften Asylsuchende nicht ausgeschlossen werden. Das Ziel für die Linke bleibe der "Nulltarif".

Auch von der SPD kommen lobende Worte, allerdings mit dem Hinweis, man habe schon vor Wochen Vergünstigungen angeregt. Jetzt stelle sich die Frage der Finanzierung, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Tobias Eckert: "Wir erwarten, dass CDU und Grüne ein Konzept vorlegen, das nicht wieder darauf gründet, dass die hessischen Kommunen schon das zahlen werden, was Schwarzgrün nicht bereit ist zu finanzieren." Es bräuchte stattdessen eine "auskömmliche" Finanzierung des ÖPNV mit Landesmitteln, mahnte Eckert am Wochenende.

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