Passagiere warten vor den Abfertigungsschaltern des Frankfurter Flughafens auf ihren Check-In.

Nach den Corona-Jahren ist bei vielen die Reiselust zurückgekehrt: Steigende Passagierzahlen brachten dem Flughafenbetreiber Fraport das lukrativste Quartal seiner Geschichte ein. Das liegt auch an höheren Gebühren für die Airlines.

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Frankfurter Flughafenbetreiber meldet Rekordgewinn im Sommer

Vorstandvorsitzender im Interview
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In Bezug auf die Urlaubsplanung scheint die Corona-Pandemie vorüber - die Menschen fliegen wieder. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat im dritten Quartal des Jahres 2023 so viel verdient wie nie zuvor binnen drei Monaten.

Von mehr als einer Milliarde Euro Umsatz blieben 272 Millionen Euro Gewinn übrig, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das ist ein Plus von rund 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Deutlicher Zuwachs im ganzen Jahr bisher

Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg im selben Zeitraum um rund 14 Prozent auf 478 Millionen Euro. Damit schnitt Fraport nicht nur besser ab als von Analysten erwartet, sondern übertraf auch das Ergebnis aus dem Sommer 2019 vor der Corona-Krise. Auf die Aktionäre entfiel laut Fraport mit rund 236 Millionen Euro mehr als doppelt so viel Gewinn wie im dritten Quartal 2022.

Auch im Zeitraum von Januar bis September haben sich Umsatz und Gewinn im Vergleich zu 2022 gesteigert. Das Konzern-Ergebnis verdreifachte sich, die Umsatzerlöse stiegen um rund 23 Prozent.

Die Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn seien "sehr wichtig, um die coronabedingte Neuverschuldung sukzessive abzubauen", sagte Fraport-Chef Schulte. Fraport saß Ende September auf einem Schuldenberg von netto 7,4 Milliarden Euro - über 3 Milliarden mehr als Ende 2019.

18 Prozent weniger Passagiere als vor der Pandemie

Dabei ist die Zahl der Passagiere nicht ganz auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen. Das lag nicht zuletzt am Flugverkehr von und nach China, der sich nur langsam von den pandemiebedingten Beschränkungen in dem Land erholt.

Für das laufende Jahr erwartet Unternehmenschef Stefan Schulte weiterhin etwa 60 Millionen Fluggäste am Flughafen Frankfurt und damit etwa 85 Prozent des Niveaus aus dem Rekordjahr 2019. In den ersten neun Monaten waren es 82, im Oktober etwa 88 Prozent.

Anders an den von Fraport gemanagten Beteiligungsflughäfen im Ausland: Dort hat das Passagieraufkommen das Vor-Corona-Niveau im dritten Quartal insgesamt wieder überschritten. Dabei stachen vor allem die 14 griechischen Regionalflughäfen und der Airport in Antalya in der Türkei hervor.

Airlines zahlten höhere Gebühren

Insgesamt resultierten die gestiegenen Gewinne am Standort Frankfurt laut Fraport aus den wieder häufiger gezahlten und erhöhten Flughafengebühren, welche die Airlines zum Beispiel für Starts und Landungen an den Betreiber zahlen. Auch mit Infrastrukturgebühren, die etwa für Parken und Abfertigung fällig werden, und Bodenverkehrsdienstleistungen (unter anderem Check-in und Gepäcktransport) machte das Unternehmen mehr Gewinne als im Vergleichszeitraum 2022.

Der Cargoverkehr in Frankfurt ging dagegen im Vergleich zu 2022 um 7,5 Prozent zurück. Dies sei auf eine generell geringere Nachfrage in der Luftfrachtbranche aufgrund der angespannten weltwirtschaftlichen Lage zurückzuführen.

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