Anzeigetafel an einem Bahnhof

Bei der Bahn läuft nach dem Ausstand der Lokführer der Betrieb weitgehend wieder normal. Bis Anfang März will die GDL nicht mehr streiken. Im ÖPNV drohen dagegen Streiks.

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Bilanz des Lokführerstreiks

Schaffner vor Regionalbahn am Bahnhof
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Nach dem vorzeitigen Ende des Lokführer-Streiks fahren die Züge auch in Hessen seit Montagmorgen wieder nach dem regulären Fahrplan. Vereinzelt könne es noch zu Beeinträchtigungen kommen, daher bitte man die Fahrgäste, sich rechtzeitig über den DB Navigator und die Homepage bahn.de über ihre geplanten Fahrten zu informieren, sagte eine Unternehmenssprecherin. "Aber es läuft."

Am Nachmittag berichtete eine Sprecherin von einem stabil wieder angelaufenen Schienenverkehr ohne außergewöhnliche Vorkommnisse.

Einschränkungen bei S-Bahnen

Zu Einschränkungen kommt es laut Homepage noch auf den Regionalbahnen RB4 Korbach Hauptbahnhof bis Kassel-Wilhelmshöhe sowie RB38 von Kassel-Hauptbahnhof nach Treysa. Betroffen seien auch die Regionalbahn- bzw. Regionalexpresslinien RB39/RE39 von Kassel Hauptbahnhof nach Bad Wildungen, RB94 von Marburg bis Bad Laasphe sowie RB97 von Marburg bis Brilon Stadt.

Ebenso sollten sich S-Bahn-Fahrgäste im Rhein-Main-Gebiet noch auf Einschränkungen einstellen. Auf den Linien S1 und S2 fuhren die Züge im 30-Minuten-Takt.

Länger dauert es auf der ICE-Strecke Kassel-Göttingen. Sie wird wohl erst Ende Mai wieder frei sein, drei Monate später als geplant. Grund dafür sei ein durch extreme Niederschläge im Dezember gestiegener Grundwasserspiegel im Rauhebergtunnel, teilte die Bahn am Freitag mit. Daher müssen Reisende eine halbe Stunde länger von Kassel nach Göttingen fahren, über die alte Strecke durchs Werratal.

Kein GDL-Streik bis 3. März

Die Gewerkschaft GDL hatte ihren tagelangen Streik bei der Deutschen Bahn um 2 Uhr vorzeitig beendet. Ursprünglich sollte der Streik bis Montagabend um 18 Uhr dauern. Der Streik im Personenverkehr lief seit Mittwochmorgen.

Es war der vierte Ausstand der Lokführer seit Beginn des Tarifkonflikts Anfang November. In dem Tarifstreit geht es um die Bezahlung, aber auch um Arbeitszeiten für Schichtarbeiter.

Neue Streiks bei der Bahn drohen vorerst nicht: Der Konzern und die GDL verhandeln wieder miteinander und verständigten sich auf eine Friedenspflicht bis einschließlich 3. März.

Ausstand im ÖPNV droht

Nach dem Ende des Warnstreiks bei der Bahn drohen Arbeitsniederlegungen bei Bussen und Bahnen. Die Gewerkschaft Verdi will am Montagnachmittag über mögliche Warnstreiks im Öffentlichen Personennahverkehr in mehreren Bundesländern informieren. Die Gewerkschaft verhandelt parallel in allen Ländern außer Bayern über Tarifverträge im ÖPNV. Die Tarifverhandlungen in Hessen sollen am Montag beginnen.

Die Tarifrunde wirkt sich laut Gewerkschaft insgesamt auf mehr als 130 kommunale Unternehmen und rund 90.000 Beschäftigte in den Städten und Landkreisen aus.

Ausgedünntes Nahverkehrsangebot in Frankfurt

Die Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im ÖPNV hätten immer mehr zugenommen, teilte Verdi vorab mit. Daher müssten schnell Lösungen gefunden werden, um eine Entlastung herbeizuführen. Die bisherigen Verhandlungen in den Bundesländern seien allesamt ohne Ergebnis geblieben.

In Frankfurt fahren Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen seit Samstag seltener, der Fahrplan wurde wegen "des anhaltenden Mangels an Fahrpersonal" ausgedünnt. Es werden zwar weiterhin alle Haltestellen angefahren, aber teilweise nicht mehr so oft wie bisher.

Einzelne Bahnen fahren nur noch eine verkürzte Strecke, wenn es eine Parallel-Linie gibt. Die Frankfurter Verkehrsgesellschaft plant, bis zum Sommer neue Mitarbeiter einzustellen und den Fahrplan dann wieder hochzufahren.

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