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Hessisch-bayrische Fusion von Voksbanken

Eine Filiale der Frankfurter Volksbank in der Frankfurter Innenstadt

Die genossenschaftlichen Volksbanken in Rhein-Main und am Untermain planen einen Zusammenschluss. Aus der länderübergreifenden Fusion soll die größte Volksbank Deutschlands hervorgehen.

Die Frankfurter Volksbank Rhein/Main und die Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg (Bayern) wollen länderübergreifend fusionieren. Sie haben einen Kooperationsvertrag geschlossen und streben im Geschäftsjahr 2024 die Verschmelzung an, wie die genossenschaftlichen Institute am Dienstag mitteilten.

Zusammen fast 20 Milliarden Euro Bilanzsumme

Gemessen an der Bilanzsumme von zusammen19,2 Milliarden Euro (Stichtag 31. Dezember 2022) entsteht mit der Fusion den Angaben zufolge die größte Volksbank in Deutschland. Die Aufsichtsratsgremien hätten den Plänen bereits zugestimmt. Im Frühjahr 2024 sollen die Vertreterversammlungen beider Häuser entscheiden.

Für die Frankfurter mit einer Bilanzsumme von 15,6 Milliarden Euro und etwa 1.500 Beschäftigten wäre es die 22. Verschmelzung seit 1990. Die Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg mit einer Bilanzsumme von rund 3,6 Milliarden Euro und etwa 460 Beschäftigten fusionierte kürzlich mit der Raiffeisenbank Waldaschaff-Heigenbrücken.

Fünf Jahre Beschäftigungsgarantie für Aschaffenburger

Alle Mitabeiter in Aschaffenburg erhalten gemäß der Vereinbarung eine Beschäftigungsgarantie für die kommenden fünf Jahre. Das bestehende Filialnetz unter der bisherigen Marke soll erhalten bleiben. Die vier Vorstände des Aschaffenburger Instituts sollen im Laufe des dritten Quartals 2024 in den Frankfurter Vorstand einziehen.

In Frankfurt müsse sich ebenfalls niemand Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen, betonte ein Sprecher der Frankfurter Volksbank Rhein-Main. "Es ist tatsächlich so, dass auch auf Frankfurter Seite jeder gebraucht wird", sagte er dem hr auf Nachfrage.

Wachstumschancen im Blick

"Wir verfolgen seit Jahren sehr erfolgreich unser Konzept einer Multiregional-Bank", sagte Eva Wunsch-Weber, Vorstandschefin der Frankfurter Volksbank Rhein/Main, laut Mitteilung. Mit der Fusion erweitere man das Geschäftsgebiet um den dynamisch wachsenden Markt Bayerischer Untermain. Diese Region sei ähnlich einkommens- und wachstumsstark wie die Metropolregion Frankfurt

Claus Jäger, Vorstandssprecher der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg, erklärte, gemeinsam werde man die attraktive und prosperierende Wirtschaftsregion Bayerischer Untermain noch stärker erschließen. Zum Ausbau der jetzigen Marktposition sollten vor allem Finanzdienstleistungen rund um das Zukunftsthema Nachhaltigkeit sowie leistungsstarke digitale Lösungen beitragen.

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