Jahresumsatz verdreifacht Messe Frankfurt nach Corona-Flaute im Aufwind

Die Frankfurter Messe blickt wieder optimistischer in die Zukunft: Nach der Corona-Flaute mit vielen Absagen konnte das Unternehmen seinen Umsatz nun deutlich steigern. Und das nächste Jahr beginnt mit der Eröffnung einer neuen Messehalle.

Eingang der Messe Frankfurt und Messeturm
Eingang der Messe Frankfurt und Messeturm. Bild © picture-alliance/dpa
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Die Frankfurter Messe hat das Corona-Tief weitgehend abgehakt und schaut wieder positiv in die Zukunft. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wird der Verlust nach Steuern in diesem Jahr mit 30 Millionen Euro deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr mit minus 139 Millionen Euro.

Wegen Corona "150 Millionen Euro flöten gegangen"

Zu dem aktuellen Minus habe unter anderem die Tilgung von Darlehen beigetragen - aber auch Corona-Absagen vor allem im ersten Quartal nannte das Unternehmen als Grund. "Wir durften ja in den ersten drei Monaten keine Messen machen", sagte Messe-Chef Wolfgang Marzin am Montag. "Da sind uns ungefähr 150 Millionen Euro flöten gegangen."

Den Umsatz konnte die Messe in diesem Jahr dennoch nahezu verdreifachen. "Für das Geschäftsjahr 2022 gehen wir zum jetzigen Zeitpunkt von einem konsolidierten Konzernumsatz in Höhe von rund 450 Millionen Euro aus", berichtete Marzin. Im Vorjahr waren es gerade einmal 154 Millionen Euro. Dieses ungefähre Ziel hatte die Messe bereits im Sommer angekündigt.

Stadt und Land sichern Zahlungsfähigkeit

In den Pandemiejahren 2020 und 2021 hatte die Gesellschaft wegen zahlreicher Absagen einen Erlös- und Gewinneinbruch erlitten, sodass eine Finanzspritze der Eigner von bis zu 250 Millionen Euro notwendig schien. Die Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.

Laut Messe-Geschäftsbericht vom Juni 2022 hatten Stadt und Land Kapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt 240 Millionen Euro beschlossen. 40 Millionen Euro davon seien "für die Finanzierung einer Akquisition vorgesehen". Die übrigen 200 Millionen Euro dienten "der Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit".

"Insgesamt gesehen wurde die Messe Frankfurt durch die Pandemie der vergangenen gut zwei Jahre in ihrem Umsatzwachstum um mehr als eine Dekade zurückgeworfen", erläuterte Marzin.

Positive Rückmeldungen für 2023

In diesem Jahr wurden weltweit unter dem Dach der Unternehmensgruppe aufgrund von Corona-Nachwirkungen rund 80 Events abgesagt oder verschoben. Rund 310 Veranstaltungen der Frankfurter Messe fanden statt - auch an anderen Standorten.

Angesichts positiver Rückmeldungen von Kunden für das bevorstehende Jahr zeigte sich die Messe Frankfurt optimistisch, vorausgesetzt alle Veranstaltungen fänden planmäßig statt.

Der Neubau der Halle 5 wurde in der Pandemie nicht unterbrochen, ihre Eröffnung ist Anfang Februar 2023 vorgesehen. Der Masterplan für das Messegelände sei damit abgeschlossen.

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Sendung: hr-iNFO, 19.12.2022, 19.10 Uhr

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Quelle: Jutta Nieswand (hr), hessenschau.de, dpa/lhe