Audio

Frankfurt will mit Hochhäusern neue Standards setzen

Baustelle für das Hochhausprojekt "Four" in der Frankfurter City

Die Stadt Frankfurt will mit den künftigen Hochhäusern neue Standards setzen. Die Zeit der abgeschotteten Bürotürme soll vorbei sein. Statt dessen setzen die Planer auch auf eine öffentliche Nutzung.

Die bundesweit höchsten Hochhäuser stehen allesamt in Frankfurt. Und "Mainhattan" soll nach dem Willen der Stadt weiter wachsen. Pläne für weitere Standorte liegen in der Schublade und sollen Anfang 2024 im Rahmen des aktualisierten Hochhausentwicklungsplans vorgestellt werden.

Mit dem Plan will die Stadt "neue Standards setzen", wie Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) sagt. "Uns ist wichtig, dass eine Zugänglichkeit der Hochhäuser gewährleistet ist."

Weitere Informationen

Vier Hochhäuser haben eigene Postleitzahl

Gleich vier der Hochhäuser in Frankfurt besitzen eine eigene Postleitzahl: Messeturm (60308), Omniturm (60312), Opernturm (60306) und Taunusturm (60310). Dies ist laut DHL nötig, um die großen Postmengen für diese Gebäude zuverlässig zuzustellen. Ansonsten hat in Deutschland nur noch das Schneefernerhaus auf der Zugspitze eine eigene Postleitzahl.

Ende der weiteren Informationen

Die Zeiten abgeschotteter Büros und Banktürme ist auch in Frankfurt allmählich vorbei. Nach dem Beispiel von New York oder Singapur wird auch am Main bei den Hochhausprojekten auf eine Mischnutzung von Arbeiten, Wohnen und Freizeit gesetzt - Stichwort Belebung der Innenstadt.

Zwei Großprojekte im Bau, andere stocken

Zwei Großprojekte sollen in den kommenden Jahren fertig werden: Am Rand des Bankenviertels entsteht das Projekt "Four". Der höchste der vier Türme ist fast fertig und misst dann 233 Meter. Das gesamte Ensemble, zu dem auch 600 Wohnungen gehören, soll bis 2025 fertiggestellt sein. Im "Four" soll es eine Kita, ein Hotel, eine öffentliche Markthalle und eine frei zugängliche Dachterrasse geben.

In der Nähe entsteht das nächste Großprojekt, der "Central Business Tower". Das 205 Meter hohe Gebäude soll Ende 2027 fertiggestellt werden.

Schwierige Immobilienlage

Doch die Projekte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage am Immobilienmarkt schwierig ist. Große Vorhaben wie der "Millenium Tower" oder die Bebauung des früheren Polizeipräsidiums geraten ins Stocken. Hinzu kommen Unsicherheiten, etwa was die künftige Nutzung von Büroflächen betrifft: Stichwort Homeoffice.

Der Siegerentwurf für das Hochhausensemble auf dem "Millenium Areal" im Frankfurter Europaviertel.

"Wir befinden uns momentan in einer schwierigen Phase", sagt Oberbürgermeister Mike Josef (SPD). Wichtig sei, als Standort attraktiv zu bleiben, so der OB. Und es gehe auch um klare städtebauliche Vorgaben. So definiert der neue Hochhausentwicklungsplan auch neue Standorte. Konkret geht es um den Bereich im Bankenviertel und Standorte im Umfeld der Europäischen Zentralbank im Osten der Stadt. Die genauen Grundstücke will die Stadt Anfang kommenden Jahres veröffentlichen. Es gehe um eine maßvolle Entwicklung, betont Planungsdezernent Gwechenberger.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen