Reisende warten in Flughalle

Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen hat sich im vorigen Jahr weiter vom Einbruch in der Corona-Krise erholt. Der Betreiber Fraport zählte 48,9 Millionen Fluggäste und damit fast doppelt so viele wie 2021.

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Fraport erholt sich 2022 von Corona-Folgen

Fraport-Chef Stefan Schulte
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Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat die Passagierzahlen im vergangenen Jahr im Vergleich zum zweiten Pandemie-Jahr 2021 fast verdoppelt. Mit 48,9 Millionen lagen sie um 97,2 Prozent höher als im Jahr davor, wie der Konzern am Montag mitteilte.

Nach verhaltenem Jahresbeginn aufgrund der Omikron-Variante des Coronavirus sei das Passagieraufkommen ab März bis zum Jahresende sehr dynamisch gestiegen. Die Zahl der Flugbewegungen sei mit 382.211 Starts und Landungen gegenüber 2021 um 45,9 Prozent gestiegen.

Abbau von Reise-Restriktionen beflügelt Nachfrage

"Die Lockerung von Infektionsschutzmaßnahmen und der Abbau von Reise-Restriktionen beflügelten insbesondere die Nachfrage durch Privatreisende", meldete Fraport. Demnach lagen die Wachstumsraten in Urlaubsperioden gegenüber dem Vorjahr deutlich im dreistelligen Prozentbereich - in der Spitze im April bei über 300 Prozent.

Als "sehr erfreulich" bezeichnete Fraport-Chef Stefan Schulte auch die Entwicklung an den internationalen Beteiligungen von Fraport. Die griechischen Flughäfen lagen demnach erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie über dem Vorkrisenniveau.

Zum Jahresende habe das Interesse an Geschäftsreisen stetig zugenommen, teilte Fraport weiter mit. Im Dezember lag das Fluggastaufkommen in Frankfurt bei annähernd vier Millionen Passagieren. Der Anstieg betrug 46,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Bereits im November war der Passagierverkehr weiter aus dem Corona-Tief herausgekommen. 

Im Sommer abgesagte Flüge und lange Wartezeiten

Schulte sagte zum abgelaufenen Jahr: "Lockdowns zu Beginn des Jahres gefolgt von einer rasant ansteigenden Nachfrage haben beim Hochlauf des Betriebs allen Prozesspartnern sehr viel abverlangt." Das komplexe System Luftverkehr sei dabei vielfach ins Stocken geraten - auch in Frankfurt, sagte er weiter.

Wer im Sommer vom Frankfurter Flughafen aus fliegen wollte oder musste, brauchte starke Nerven: Abgesagte Flüge, liegen gebliebene Koffer und lange Wartezeiten. Mit dem Jahreswechsel übernahm Fraport die Organisation der Sicherheitskontrollen von der Bundespolizei, die nun nur noch für die Aufsicht zuständig ist. Dafür hatte Schulte nach eigenen Angaben lange gekämpft. Damit sollen die Abläufe an den Passagier- und Handgepäckkontrollspuren schneller und effektiver und die Wartezeiten für die Fluggäste kürzer sein.

Frachtaufkommen zurückgegangen

Trotz der Erholung lag die 2022er Passagierzahl noch rund ein Drittel unter dem Rekordwert von knapp 70,6 Millionen Fluggästen im Jahr 2019. Zudem lag die Zahl etwas unter dem Wert von rund 50 Millionen, die Schulte zuletzt in Aussicht gestellt hatte.

Im Cargo-Geschäft blieb der Flughafen klar hinter den Zahlen aus dem zweiten Corona-Jahr zurück. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank 2022 um rund 13 Prozent auf etwas mehr als zwei Millionen Tonnen. Fraport nannte als Hauptfaktoren für den Rückgang die Einschränkungen des Luftraums durch den Krieg in der Ukraine, die fast ganzjährig in China verfolgte Zero-Covid-Strategie sowie die "gesamtwirtschaftliche Abkühlung".

Der Blick nach vorn stimme ihn dennoch zuversichtlich, sagte Schulte abschließend: "Mit der breiten Reiselust im Rücken erwarten wir 2023 weiteres Wachstum." Darauf bereite sich Fraport mit Hochdruck vor. Schulte sagte aber auch: "Es wird fordernd bleiben."

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