Nsimba Gore

Tausende Beschäftigte im öffentlichen Dienst streiken in diesen Tagen für mehr Geld. Angesichts der steigenden Preise seien Gehaltserhöhungen geboten, sagen sie. Drei Stimmen von Streikenden aus Frankfurt.

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Streikende fordern mehr Geld

U-Bahnen mit Verdi-Fahnen im Depot
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Den Warnstreik im öffentlichen Dienst bekommen viele Hessen in diesen Tagen zu spüren: Busse und U-Bahnen fahren nicht, der Müll wird nicht abgeholt und städtische Kitas bleiben geschlossen. Die Gewerkschaften wollen so Druck im laufenden Tarifstreit machen. Die Gewerkschaften Verdi und Komba sowie der Beamtenbund DBB fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Hier berichten drei Gewerkschaftsmitglieder aus Frankfurt, warum sie sich an dem Warnstreik beteiligen.

Udo Santoro, 56 Jahre alt, Kraftfahrer beim Grünflächenamt, Gewerkschaft Komba

Udo Santoro

"Die Lebenshaltungskosten sind in allen Bereichen gestiegen. Ich finde, dass wir deshalb mehr Geld fordern müssen, damit wir einen Inflationsausgleich haben und mit den 10,5 Prozent wenigstens den Lebensstandard halten können. Seit dem letzten Jahr haben wir faktisch 10 Prozent von unserem Gehalt verloren. Für die Politik scheint es selbstverständlich zu sein, das so hinzunehmen. Das finde ich nicht in Ordnung.

Die Firmen streichen große Gewinne ein - und der Kleine soll nichts dazu kriegen. Das geht einfach nicht. Früher hat man nicht groß darüber nachgedacht, wenn man sich was gekauft oder die Heizung hochgedreht hat, jetzt überlege ich mir das mehr - denn man muss ja auch immer eine Reserve haben für unerwartete Ausgaben. Das kann einfach nicht sein, dass wir faktisch immer weniger verdienen. Die Gesellschaft wird dadurch immer stärker gespalten."

Nsimba Gore, Mitarbeiter im Bereich Luftsicherheit am Frankfurter Flughafen, Gewerkschaft Komba

Nsimba Gore

"Wir streiken für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld. Gerade bei den Bodenverkehrsdiensten oder der Luftsicherheit sind die Bedingungen zum Beispiel nicht gut. Wir machen die Arbeit wirklich sehr gerne, aber die Wertschätzung muss sich auch im Geldbeutel zeigen. Wir haben Verständnis dafür, dass die Passagiere sich über den Streik ärgern, aber die Leute müssen auch Verständnis für uns haben. Irgendwann müssen wir ja streiken, die Arbeitgeber zeigen keine Wertschätzung. Deswegen sind wir halt gezwungen, auf die Straße zu gehen, obwohl wir das eigentlich nicht wollen."

Fabio Gabrecht, Flughafenfeuerwehr Frankfurt, Gewerkschaft Verdi

Fabio Gabrecht

"Wir wollen als Feuerwehr auch präsent sein, um zu zeigen, wie wichtig der Streik ist. Die steigenden Preise, die Kosten - wir bei der Feuerwehr stehen zwar ein bisschen besser da, aber es sind ja auch viele hier beim Streik, die weniger verdienen als wir. Da wollen wir unterstützen. Aber klar, uns trifft die Inflation auch."

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