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So groß sind die Verdienstunterschiede bei Frauen und Männern in Deutschland

Frau im Homeoffice

Für dieselbe Arbeit bekommen Frauen in Hessen weniger Geld als Männer. Das Statistische Landesamt gibt die Lohnlücke für 2022 mit sechs Prozent an - sie ist kleiner als in anderen Bundesländern.

Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hat sich in den vergangenen Jahren in Hessen wenig verändert. Wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte, lag der unbereinigte Gender Pay Gap für das Jahr 2022 hierzulande bei 21 Prozent. Männer verdienten im Schnitt pro Stunde 26,90 Euro brutto, Frauen 5,55 Euro weniger, nämlich 21,35 Euro brutto pro Stunde.

Spannender als der unbereinigte Gender Pay Gap ist allerdings der bereinigte. Er gibt an, wie groß der Lohnunterschied bleibt, wenn strukturelle Ursachen wie unterschiedliche Branchen, Berufe oder Anforderungsniveaus berücksichtigt werden. Wie groß bleibt die Lücke also bei vergleichbaren Tätigkeiten?

Hier ergibt sich laut Statistischem Landesamt für 2022 noch immer ein Unterschied von rund sechs Prozent. 30 Prozent des Lohnunterschieds seien strukturell nicht erklärbar. Die sechs Prozent seien als Obergrenze der Verdienstdiskriminierung zu verstehen, weil auch in die Berechnung des bereinigten Gender Pay Gaps nicht alle relevanten Faktoren einflössen, etwa Mutterschutz und Elternzeit.

Im Osten ist die Lücke größer

Bundesweit lag der bereinigte Gender Pay Gap 2022 bei sieben Prozent, also etwas höher als in Hessen. In Ostdeutschland war der Wert mit neun Prozent höher als in Westdeutschland mit sechs Prozent, wie das Statistische Bundesamt berichtete.

Die Werte für 2022 sind mit den Vorjahren nur bedingt vergleichbar, denn die Berechnungsmethode hat sich geändert. Für 2022 wurden neue monatliche Verdiensterhebungen herangezogen, zuvor konnte der bereinigte Gender Pay Gap nur alle vier Jahre mit detaillierten Daten erhoben werden.

Vorjahre nur bedingt vergleichbar

2014 lag die bereinigte Lohnlücke in Hessen bei sieben, 2018 bei sechs Prozent. Der unbereinigte Wert war bei der ersten Berechnung 2006 mit 23 Prozent höher als aktuell. 2020 und 2021 lag er mit 18 Prozent so niedrig wie nie zuvor.

Detailliertere Angaben zur Lohnlücke in Hessen veröffentlicht das Sozialministerium in seinem Lohnatlas. Laut diesem betrug die Lohnlücke 2021 noch neun Prozent. Die Berechnungsmethode ist allerdings eine andere. Der Hessische Lohnatlas wird vom IWAK Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur an der Goethe-Universität Frankfurt erstellt. Er basiert auf Daten der Bundesagentur für Arbeit.

Laut Lohnatlas gab es 2021 große regionale Unterschiede. Demnach lagen die Löhne in den ländlichen Regionen tendenziell weiter auseinander als in der Stadt. In gut bezahlten Positionen verdienten Akademikerinnen prozentual außerdem besonders viel weniger als Akademiker.

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