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Haupt- und Realschüler starten ihre Prüfungen

Prüfungssituation im Klassenzimmer mit grübelndem Mädchen und Klassenkameraden

Daumen drücken heißt es ab heute für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen an Haupt- und Realschulen - denn die Prüfungen stehen an. Weiter die Schulbank drücken oder ab in den Job? Einige Jugendliche erzählen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen.

Für 15.000 Haupt- und 20.000 Realschülerinnen und -schüler beginnen in Hessen am Montag die schriftlichen Abschlussprüfungen. Die zentralen Abschlussarbeiten werden von heute bis Freitag in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache geschrieben. Einige Prüfungen beginnen später, am 13. Juni. Schülerinnen und Schüler berichten, wie sie sich so kurz vor dem Abschluss fühlen und wie es für sie nach der Schule weitergehen wird.

Michelle Jung, 19 Jahre alt, aus Nauheim

Michelle Jung macht ab dem 13. Juni den Realschulabschluss an der Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim. Danach will sie eine Ausbildung zur Notfallsanitäterin beginnen. Den Ausbildungsplatz hat sie unter 600 Bewerbern ergattert.

Michelle Jung

"Ich freue mich mega, weil ich auch schon alleine wohne. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass ich dann mit allem fertig bin und mein eigenes Leben starten kann. Ich kenne das ja schon vom Hauptschulabschluss: Klar ist man vor den Prüfungen immer so ein bisschen aufgeregt, weil viel auf der Kippe steht, entweder du bestehst, oder du bestehst nicht. Aber ich habe mein Ziel vor Augen und weiß, was ich machen möchte und deswegen bin ich eigentlich relativ positiv gestimmt.

Ich mache eine Ausbildung als Notfallsanitäterin. Ich bin schon bei der Freiwilligen Feuerwehr und helfe Menschen super gerne. Bei einem Praktikum im Rettungsdienst ist mir aufgefallen, dass ich in dem Job aufgehe. Ich liebe es, Menschen zu helfen, die in Ausnahmesituationen sind, denen es schlecht geht und dass man versucht, ihnen die Schmerzen ein bisschen zu nehmen."

David Ripper, 16 Jahre alt, aus Reichelsheim (Odenwald)

David Ripper macht den Realschulabschluss an der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim. Danach will er mit dem Abi weitermachen.

David Ripper

"Ich bin schon aufgeregt, aber ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel vorbereitet. Ich habe öfter mein Handball-Training ausfallen lassen in letzter Zeit, damit ich mich mehr auf das Lernen konzentrieren kann.

Denn ich habe gemerkt, dass ich wegen der Corona-Jahre etwas Rückstand habe – größtenteils in Mathe. Deswegen bin ich eigentlich sehr zuversichtlich, dass ich es schaffen kann."

Sarah Schneider, 18 Jahre alt, aus Bauschheim

Sarah Schneider macht ab dem 13. Juni den Realschulabschluss an der Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim. Ihr Ziel ist es, eine Ausbildung als Sozialassistentin zu absolvieren.

Sarah Schneider

"Ich bin sehr aufgeregt. Ich glaube in Mathe läuft meine Prüfung eigentlich gut. Es sind eben sehr viele Themen in Mathe und die muss man auch alle können. In Deutsch läuft es wahrscheinlich auch sehr gut. Mein Problem ist Englisch. Da habe ich ein bisschen Angst, weil meine Sprache in Englisch einfach nicht so gut ist. Nach meinem Realschulabschluss mache ich die Ausbildung als Sozialassistentin, wenn es soweit ganz gut mit den Noten läuft.

Mein Ziel ist es, Erzieherin zu werden. Das habe ich mir schon vor Jahren in den Kopf gesetzt. Ich glaube, das liegt daran, dass ich viele kleine Cousinen und Cousins habe, um die ich mich früher immer gerne gekümmert habe. Ich habe auch viele Praktika im Kindergarten gemacht und im Jugendheim. Man kann den Kindern immer etwas beibringen. Wenn ich die Kinder glücklich mache, dann macht es mich auch glücklich und deswegen möchte ich Erzieherin werden."

Eliah Meguidi , 17 Jahre alt, aus Reichelsheim (Odenwald)

Eliah Meguidi macht den Hauptschulabschluss an der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim. Er will im Anschluss weiter zur Schule gehen.

Eliah Meguidi

"Ich habe jetzt schon ein bisschen Druck, weil ich weiß, dass davon meine Zukunft abhängt und ich möchte auch weiterhin auf der Schule bleiben. Dafür muss mein Abschluss eben gut sein. Und deswegen habe ich auf jeden Fall ein bisschen Druck, aber es ist gesunder Druck. Ich will auf jeden Fall meine Realschule machen und dann mal gucken. Es ist momentan auch so, dass ich gerne noch ein bisschen auf der Schule bleiben möchte. Mir gefällt es hier sehr gut.

Zweitens: Ich hatte ein Praktikum und da ist mir aufgefallen, dass Schule auf jeden Fall sehr entspannt ist, weil ich dort früher aufstehen musste. Das soll jetzt nicht klingen, als ob ich mega faul wäre, aber ich will meine Schulzeit noch ein bisschen genießen und habe mir gedacht, dass ich mit meinen Freunden noch zwei Jahre auf der Schule bleibe, bevor ich abgehe und arbeiten gehe."

Tim Breiden, 17 Jahre alt, aus Geinsheim

Tim Breiden macht ab dem 13. Juni den Realschulabschluss an der Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim. Danach will er eine Ausbildung zum Pflegefachmann/Altenpfleger in Goddelau machen.

Tim Breiden

"Ich habe mich sehr früh schon mit Ausbildungsplätzen beschäftigt, vor allem, weil ich wusste, dass die Prüfungszeit mit Vorbereitung sehr stressig wird. Deswegen wollte ich unbedingt vor der Prüfungsvorbereitung einen Ausbildungsplatz haben. Es ist ein sehr entspanntes Gefühl, wenn man jetzt dann nur noch die Prüfungen vor sich hat und den Ausbildungsplatz schon in der Tasche.

Wenn ich diese Abschlussprüfung bestanden habe, dann ist auch die Schule nach elf Jahren zu Ende und dann kann ich ein neues Kapitel anfangen mit der Ausbildung und deswegen bin ich da auch sehr zielstrebig."

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Abschlussprüfungen an Haupt- und Realschulen

hessenschau vom 30.05.2022
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