Ein Skater in der Halfpipe

Erstmals findet das Festival Skateweek in Hessen statt. Skateboarderinnen und Skateboarder zeigen in Frankfurt nicht nur ihre Tricks, sondern auch, was noch alles zu ihrem Sport gehört: Kunst, Film, Mode und ein ganz bestimmter Lifestyle.

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SKTWK bringt Skateboard-Szene nach Frankfurt

Das Bild zeigt ein Skateboard von unten
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Die Bretter, die ihr die Welt bedeuten, sind für Clara Knör nicht die große Bühne, sondern auf vier kleine Rollen aufgeschraubt: Die 24-Jährige ist begeisterte Skateboarderin - und Künstlerin. Ihre Erfahrungen auf dem Board prägen auch ihre Malerei. Nicht unbedingt ihre Motive, aber ihre Einstellung.

"Was mich beeinflusst, ist diese Herangehensweise: Ich probiere es einfach mal und wenn ich hinfalle, ist es egal", erklärt sie. "Ich kann ja wieder aufstehen und es nochmal versuchen." Beim Skaten sei es nicht wichtig, besser zu fahren als andere. Es gehe vielmehr um Kreativität. Im Parcours neue Wege und Techniken zu finden, um Hindernisse zu überwinden und in fließenden Bewegungen über den Asphalt zu rollen - das erfordere ein fast künstlerisches Denken und Unvoreingenommenheit, sagt Knör.

SKTWK erstmals in Frankfurt

Das Bild zeigt ein Skate-Video auf einer Leinwand im Freien, davor Publikum.

In Frankfurt stellt sie nun gemeinsam mit anderen Skateboarderinnen und Skateboardern ihre Werke aus. Neben Knörs Arbeiten - Muster und Figuren, mit dicken schwarzen Pinselstrichen auf weiße Flächen gemalt - sind in der Galerie Lachenmann in der Innenstadt auch Illustrationen und Fotografien zu sehen.

Die Ausstellung ist der Auftakt zur diesjährigen Skateweek (SKTWK), die zuletzt in Düsseldorf stattgefunden hatte. Corona-bedingt musste sie nun zwei Jahre ausfallen, jetzt startet sie in Frankfurt neu. Das Ziel sei, das Skaten den Menschen näher zu bringen, erklärt Veranstalter Jonathan Wronn. "Wir wollen zeigen, dass das Skateboarding weit mehr als nur ein Sport ist, dazu zählen auch Film, Musik, Fotografie, Kunst oder Mode."

Event zeigt alle Facetten der Skate-Kultur

Das spiegelt sich auch im Programm des fünf Tage dauernden Events wieder: An der Hauptwache zeigen Skaterinnen und Skater am Donnerstag in verschiedenen offenen Skateshows ihre Tricks. Am Freitag werden im Open-Air-Kino im Alten Polizeipräsidium Skatevideos gezeigt. Auch der Skatepark am Osthafen wird zur Event-Location: Dort findet am Samstag nicht nur ein Skate-Wettbewerb statt, sondern - passend zur derzeit laufenden Fashion Week - auch ein Skateboard-Flohmarkt von Skate-Labels und lokalen Modeschöpfern.

Fünf Mädchen in Skater-Kleidung und mit Skateboards stehen Arm in Arm und lächeln in die Kamera.

Mode sei für viele Skatende wichtig und gehöre zu dem Sport dazu, erklärt Clara Knör. Das, was in den Skateparks getragen wird, sei wenig später oft angesagter Trend. Der Style komme oft zwar lässig daher, es stecke aber viel Liebe zum Detail darin. "Ich habe auch das Gefühl, dass die Skate-Community die Streetwear Fashion stark beeinflusst", sagt Knör. Das bestätigt auch Veranstalter Wronn: "Aus der Skateboard-Kultur sind etliche Modetrends entstanden, beispielsweise Baggy-Hosen."

"Skaten verbindet einfach alle"

Dass die Skate-Kultur so vielseitig ist, führt Skaterin Knör darauf zurück, dass der Sport lange in freien Strukturen stattgefunden hat. "Wir mussten früher einfach kreativ werden. Es gab kaum Skateparks, also haben wir uns selbst was gebastelt", erinnert sie sich. Um das festzuhalten, seien Fotos und Videos gemacht worden; Zusammenschlüsse von Skatern, sogenannte Crews, hätten eigene Logos und Modestyles entwickelt, um ihre Zusammengehörigkeit zu zeigen.

"Skaten verbindet einfach alle und alles", sagt die 24-Jährige. "Und das Beste daran ist, dass man für ein paar Stunden Kind sein und einfach viel ausprobieren und erforschen kann." Diesen Gedanken will die SKTWK nun nach Frankfurt tragen. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und für jeden zugänglich - auch für diejenigen, die noch nie auf einem Brett gestanden haben.

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