Unesco-Welterbetag 2025 So feiert Hessen den Welterbe-Tag
Es gibt Orte auf der Welt, die sind so wichtig, dass sie für immer bewahrt werden sollen. Die Unesco zeichnet sie als Welterbestätten aus, sieben davon liegen in Hessen. Am Sonntag werden sie mit besonderen Programmpunkten gefeiert.
Das mittelalterliche Kloster Lorsch, der römische Limes mit dem Kastell Saalburg oder der Bergpark Kassel: In Hessen gibt es sieben Orte, die von der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (Unesco) als besonders schützenswert eingestuft wurden. Seit 2005 soll der jährliche Welterbetag am ersten Sonntag im Juni auf sie aufmerksam machen.
Mit Festen, Führungen und Mitmachprogramm sind diese hessischen Stätten dabei.
Wein und Brot im Kloster Lorsch
Die älteste Welterbestätte in Hessen ist das Kloster Lorsch. Bereits seit 1991 ist die ehemalige Benediktiner-Abtei mit dem Kloster Altenmünster auf der Liste der Unesco. Urkundlich erwähnt wurde das Kloster erstmals 764. Im Jahr 772 wurde es an Karl den Großen übertragen und zum Königskloster, zwei Jahre darauf wurde die Klosterkirche geweiht.
Deutschlandweit handelt es sich um eins der ältesten sowie bedeutendsten Baudenkmäler aus der vorromanischen Zeit. Es gilt als Wahrzeichen karolingischer Baukunst und Klosterkultur in Mitteleuropa.
Führungen rund um die Mathildenhöhe Darmstadt
Sie sollte eine ganzheitliche Vision des modernen Lebens verkörpern: die Mathildenhöhe in Darmstadt. Der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein gründete 1899 eine Künstlerkolonie zur Förderung des hessischen Kunstgewerbes. Bis 1914 entstanden auf einem Plateau oberhalb der Altstadt verschiedene Bauten sowie eine Parkanlage mit Skulpturen, Brunnen und Gartenpavillons.
2021 wurde die Mathildenhöhe als jüngster hessischer Ort von der Unesco ausgezeichnet.
Ausstelllung "Flower Power" an der Grube Messel
Früher wurde in der Grube Messel Ölschiefer abgebaut, doch dann fand man vor Ort spektakuläre Fossilien. Darunter waren Überreste von mehr als siebzig Urpferden sowie das vollständige Skelett eines Primaten. "Ida" ist weltweit das älteste komplett erhaltene Exemplar und gilt in der Evolution der Affen und Menschen als Bindeglied. Heute gibt ein Besucherzentrum Aufschluss über Themen wie Landschaft, Vulkanismus oder Dschungel.
Seit 30 Jahren ist die Grube Messel Unesco-Weltnaturerbe.
Großes Römerlager auf der Saalburg
Die Außengrenzen des römischen Reichs zogen sich von Schottland bis zu nordafrikanischen Gebieten. Immerhin rund 550 Kilometer ist der Obergermanisch-Raetische Limes lang. Auf einer Fläche von circa 220 Quadratkilometern durchzieht dieser Grenzwall vier Bundesländer.
Der hessische Abschnitt ist 153 Kilometer lang und reicht von Heidenrod-Grebenroth (Rheingau-Taunus) bis Seligenstadt (Offenbach). Im wieder aufgebauten römischen Kastell Saalburg bei Bad Homburg lassen sich rekonstruierte Räume erleben und archäologische Funde begutachten.
Sonderführung im Musikkabinett in Rüdesheim
Seit zwei Jahrtausenden ist der Rhein einer der wichtigsten Verkehrswege für den kulturellen Austausch zwischen der Mittelmeerregion und dem Norden Europas. Das Obere Mittelrheintal wartet mit besonders vielen gut erhaltenen Burgen und Schlössern auf.
Die Unesco hat die Landschaft zwischen Koblenz im Norden und Bingen und Rüdesheim (Rheingau-Taunus) im Süden wegen ihrer hohen Bedeutung für Kultur und Geschichte als schützenswert eingestuft.
Hinter den Kulissen des Bergparks Wilhelmshöhe
Eine stolze Wassermenge von 750.000 Litern wird durch die Anlage des Bergparks Wilhelmshöhe in Kassel gelenkt. Sie erstreckt sich vom Herkules über einen 350 Meter langen Wasserfall bis zum Schloss Wilhelmshöhe und darüber hinaus. Das Wasser wird in verschiedenen Becken gesammelt und durch unterirdisch verlaufende Röhren geleitet. Kaskaden, tosende Wasserfälle, plätschernde Bachläufe und Seen, schließlich eine rund 50 Meter hohe Fontäne - die mehr als 230 Höhenmeter bieten so einiges.
Seit 2013 ist der Bergpark Wilhelmshöhe Unesco-Welterbe - als erster Bergpark weltweit.
Wanderung durch den Nationalpark Kellerwald
Nicht Weltkultur-, sondern Weltnaturerbe ist eine handverlesene Gruppe Buchenwälder in Deutschland. Als besonders naturbelassen ausgezeichnet ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Er ist ruhig gelegen mit vielen Hügeln und Kuppen; weder Straßen noch Siedlungen zerschneiden seine Fläche.