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Drittwärmster Herbst seit 1881

Menschen gehen bei sonnigem Wetter an Weinbergen vorbei.

Der diesjährige Herbst in Hessen schafft es mit besonders hohen Temperaturen unter die Top 3 seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch in puncto Sonnenstunden und Regenmenge sticht er heraus.

Mütze, Schal und Handschuhe konnten in diesem Herbst lange im Schrank bleiben, denn von September bis Ende November blieb es in Hessen auffallend warm. Das bestätigt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach, der einen Tag vor dem meteorologischen Winteranfang Bilanz gezogen hat.

Der Herbst 2022 war demnach der drittwärmste seit Beginn der flächendeckenden Messungen im Jahr 1881. Das Temperatur-Mittel lag bei 10,8 Grad, wie der DWD am Mittwoch mitteilte - und damit 2,2 Grad über dem Mittelwert der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990. Wärmer war es bisher nur im Herbst 2006 (12 Grad) und im Herbst 2014 (10,9 Grad).

Nass, aber sonnig

"Es waren der wärmste Oktober (neben 2001) und die viel zu hohen Novembertemperaturen, die den diesjährigen Herbst mit aufs Siegertreppchen hievten", erklärte der DWD. So wurde zum Beispiel in Michelstadt (Odenwald) Ende Oktober der späteste hessische Sommertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen - mit 25,1 Grad.

Doch nicht nur der Blick auf die Temperaturen offenbart deutliche Unterschiede zu den Referenzjahren. Es war auch sehr nass: Mit 240 Litern pro Quadratmeter brachte der Herbst viel Regen. Der Wert für die Jahre 1961 bis 1990 liegt bei 188 Litern pro Quadratmeter. Vor allem im September hatten manche Regionen - nach einem sehr trockenen Sommer - mit Starkregen zu kämpfen.

Aber auch die Sonne schien oft und ausgiebig: 345 Sonnenstunden meldet der DWD für den hessischen Herbst. Das langjährige Mittel liegt bei 285 Stunden.

Januar bis November: So warm wie noch nie

Auch deutschlandweit war der Herbst 2022 der drittwärmste seit 1881. "Damit können wir eine zweite Bilanz ziehen: Noch nie seit 1881 war der Zeitraum Januar bis November in Deutschland so warm wie 2022", erklärte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Der diesjährige Mittelwert lag demnach bei 11,3 Grad und damit 0,2 Grad über dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2020.

Die Angaben des DWD beruhen auf einer ersten Auswertung der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen in Deutschland. Für Meteorologen endet der Herbst mit dem November, kalendarisch ist dagegen noch bis 20. Dezember Herbst.

Winter im Anmarsch

Nach dem warmen Herbst wird es - pünktlich zum Winteranfang am 1. Dezember - in Hessen merklich kühler. Schon ab Donnerstag ist das der hr-Wetterredaktion zufolge zu spüren. In der Nacht zum Freitag kündigt sich unter anderem in der Rhön und auf dem Hohen Meißner Nachtfrost an. Lediglich im Rhein-Main-Gebiet und an der Bergstraße bleibt es frostfrei. Auch ein paar Schneeflocken könnten in höherern Lagen fallen.

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