Ein Jugendlicher trinkt Bier.

Eine Studie zeigt: Alkohol war 2021 die beliebteste Droge der Frankfurter Jugendlichen. Es zeichnet sich aber auch ein Trend zu einer neuen Droge ab.

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Drogenstudie in Frankfurt

hs
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Der "Pandemie-Effekt" beim Alkohol- und Nikotinkonsum von Jugendlichen ist 2021 im Vergleich zum Lockdown-Jahr 2020 verpufft.

Nach starken Rückgängen in jenem Jahr sei 2021 wieder ein Anstieg auf das Maß vor der Pandemie zu beobachten gewesen, sagte Bernd Werse vom "Center for Drug Research" der Frankfurter Goethe-Universität am Dienstag bei der Vorstellung des Frankfurter Drogenberichts. Das bestätige die Annahme, dass bei Jugendlichen Alkohol stark mit Geselligkeit verbunden werde.

Alkohol die am weitesten verbreitete Droge

Alkohol bleibt laut der Drogenstudie "MoSyD" (Monitoring System Drogentrends) auch im Jahr 2021 die mit Abstand am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz bei Jugendlichen. Nach dem Tief im Jahr 2020 stieg der Konsum 2021 auf das Niveau von 2019: 72 Prozent der 15- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler haben laut Befragung mindestens einmal in ihrem Leben Alkohol getrunken.

Langfristig gesehen ist das dennoch ein Rückgang: Im Jahr 2002 waren es sogar noch 94 Prozent.

Im Jahr 2021 gaben 51 Prozent der befragten Jugendlichen an, in den vergangenen 30 Tagen Alkohol getrunken zu haben. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr mit 38 Prozent.

Zum Zeitpunkt der jüngsten Befragung war das Freizeitverhalten pandemiebedingt deutlich weniger eingeschränkt war als im Vorjahr.

Shisha-Rauchen verbreiteter als das Rauchen von Zigaretten

Mehr als die Hälfte der 15- bis 18-Jährigen - insgesamt 56 Prozent - konsumierte schon einmal Tabak. Insgesamt nahm bei Zigaretten als auch E-Zigaretten der Konsum wieder zu. Dabei war das Rauchen von Shishas etwas weiter verbreitet als Zigaretten oder das Rauchen anderer Produkte.

Erfahrungen mit Haschisch oder Marihuana hatten 36 Prozent der befragten Jugendlichen. 17 Prozent konsumierten Cannabis in den letzten 30 Tagen. Die Zahl der häufigen Konsumenten lag bei sechs Prozent.

Gesundheitsdezernent: Drogentrends dokumentieren

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Alkohol war 2021 die beliebteste Droge der Frankfurter Jugendlichen

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Frankfurts Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) hob die Bedeutung der Studie für die Präventionsarbeit mit Jugendlichen hervor. "Es ist wichtig zu wissen, wo wir stehen", sagte er. Keine andere Stadt in Deutschland könne dank der seit 2002 jährlich erstellten Studie Drogentrends über einen so langen Zeitraum lückenlos dokumentieren.

Als "besonders besorgniserregend" bezeichnete er den Trend zu illegalen, synthetischen Cannabinoiden in Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten: "Diese Stoffe sind noch wenig erforscht."

Neue Trenddroge: Lachgas

Als Trenddroge - wenn auch auf niedrigem Niveau - erwies sich der Studie zufolge Lachgas. Als Motiv für den Konsum illegaler Drogen gaben die Jugendlichen vor allem Neugier an. Dahinter spielte es die größte Rolle, den Alltag zu vergessen und abzuschalten. Häufiger als im von Lockdowns geprägten Jahr 2020 wurde sozialer Druck in der Gruppe genannt.

17 Prozent der 15- bis 18-Jährigen gaben an, noch nie im Leben legale oder illegale Drogen probiert zu haben.

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So wird die Studie "Monitoring-System-Drogentrends" erstellt

Die Studie Monitoring-System-Drogentrends (MoSyD) wird seit 2002 jährlich vom "Centre for Drug Research" der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt und vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt gefördert. 1.413 Personen aus 79 Klassen und 22 allgemein- und berufsbildenden Schulen in Frankfurt nahmen daran teil. Die Befragten waren zwischen 15 und 18 Jahre alt, 81 Prozent wohnten in Frankfurt. Der Erhebungszeitraum der aktuellen Studie lag zwischen November 2021 und April 2022. In dieser Zeit galt in Hessen eine Coronavirus-Schutzverordnung.

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