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Weihnachtskrippe in Rüsselsheim zerstört

Die Köpfe der Figuren dieser Krippe in Rüsselsheim wurden abgeschlagen.

Unbekannte Täter haben in Rüsselsheim die lebensgroßen Figuren einer Weihnachtskrippe geköpft. Während die Polizei ein mögliches religiöses Motiv der Tat prüft, reagierte der für die Krippe zuständige Gewerbeverein "mit Humor".

Polizisten fanden die zerstörte Krippe auf dem Rüsselsheimer Marktplatz am frühen Sonntagmorgen. Die menschengroße Styroporfiguren hatten Maria und Josef mit dem Jesuskind sowie die Heiligen Drei Könige und einen Esel gezeigt.

Köpfe waren abgetrennt und manche der Figuren umgestoßen, wie die Polizei berichtete. Sie ermittelt wegen Sachbeschädigung.

Täter zum Wiederaufbau aufgefordert

Aufgebaut hatte die Krippe der "Gewerbeverein Rüsselsheim von 1888 e.V.". Er berichtete am Sonntag unter anderem auf Instagram und Facebook über die Zerstörung: "Unbekannte Täter haben sich offenbar einen makaberen Scherz erlaubt und die Köpfe der Figuren abgeschlagen."

Der Vorstand rief die Täter dazu auf, ihre Handlung wiedergutzumachen. "Wir laden sie ein, ihren Beitrag zum Wiederaufbau unserer Weihnachtskrippe zu leisten und so einen symbolischen Akt der Versöhnung zu setzen."

Die Krippe des Gewerbevereins vor der Zerstörung.

Gewerbeverein begegnet Situation "mit Humor"

Darüber hinaus hieß es in der Mitteilung vom Vorstand des Gewerbevereins, dass man "dieser Situation mit Humor begegnen und die Weihnachtsgeschichte als Analogie für Solidarität und Zusammenhalt verwenden" wolle.

"Ähnlich wie die Heilige Nacht, die von unerwarteten Wendungen und Herausforderungen geprägt war, sehen wir diese 'Kopflose Nacht' als eine Gelegenheit, zusammenzustehen und gemeinsam Licht in die Dunkelheit zu bringen."

Polizei prüft religiösen Hintergrund

Die Polizei hingegen nimmt den Vorgang ernster. "Für uns ist das kein Scherz", sagte Bernd Hochstädter vom Polizeipräsidium Südhessen am Montag auf hr-Nachfrage. Mit Blick auf die geköpften Figuren prüfe man auch "einen möglichen religiösen Hintergrund".

Bereits in den vergangenen Jahren seien Figuren der Weihnachtskrippe in Rüsselsheim beschädigt gewesen. Später habe sich jedoch herausgestellt, dass die Schäden altersbedingt waren. Im aktuellen Fall jedoch handele es sich um eine "vorsätzliche Tat", so die Polizei.

Reaktion: "Ich kann darüber nicht lächeln!"

In Kommentaren reagierten Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer mit Wut und Fassungslosigkeit auf die Zerstörung. Kritisiert wurde auch die Haltung des Gewerbevereins.

Manche schrieben auf dessen Facebook-Seite und der Facebook-Seite "Opel Stadt News" von "Verharmlosung" oder nannten die Mitteilung "unglücklich" und "unglaublich". Eine Nutzerin kommentierte: "Ich kann darüber nicht lächeln!"

Der Gewerbeverein wollte sich am Montagmorgen zunächst nicht zu seiner umstrittenen Mitteilung äußern. Man wolle sich besprechen und im Laufe des Tages eine Stellungnahme abgegen, erklärte eine Sprecherin dem hr.

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