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Bessere Luftqualität in Hessen

Luftmessstation

Die Luft in Hessen ist besser geworden - zumindest was die Stickstoffdioxidwerte angeht. Sie sind im vergangenen Jahr um zehn Prozent gesunken - aber nicht an allen Messstellen.

Die Luftqualität in Hessen hat sich verbessert. Vorläufigen Auswertungen zufolge ist die Stickstoffdioxid-Konzentration (NO2) 2023 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gesunken, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Erhoben werden die Konzentrationen an den rund 69 Messstellen im Land.

Selbst die höchst belasteten Standorte, die Straße Schiede in Limburg und die Hügelstraße in Darmstadt, lagen nach den Angaben bei "nur noch 37 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft und damit nun zum dritten Mal in Folge unter dem gesetzlichen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel".

Mehr Belastungen durch Baustellen

An den meisten anderen Standorten mit viel Straßenverkehr erreichten die Werte maximal 30 Mikrogramm pro Kubikmeter. Jedoch sank die NO2-Konzentration laut dem HLNUG nicht überall in Hessen.

An drei Messstellen stiegen die Konzentrationen um zwei bis sechs Prozent: in Wiesbaden an der Schiersteiner Straße sowie in Frankfurt an der Kasinostraße und Am Erlenbruch I.

An der Schiersteiner Straße waren die Werte gestiegen, weil durch die Sperrung der Salzbachtalbrücke jeden Tag rund 80.000 Fahrzeuge umgeleitet wurden. Auch an den Frankfurter Messstationen ist die Ursache womöglich ein verändertes Verkehrsaufkommen durch Baustellen.

HLNUG: "Maßnahmen wirken"

"Die überwiegend positive Entwicklung der Luftqualität in den letzten Jahren ist sehr erfreulich", erklärte Thomas Schmid, Präsident des HLNUG. "Dies zeigt, dass die Maßnahmen zur Minderung der Emissionen aus dem Verkehr dauerhaft wirken und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung liefern."

Zu solchen Maßnahmen zählen beispielsweise Diesel-Fahrverbote, die unter anderem auch an der viel befahrenen Hügelstraße in Darmstadt gelten, wo die Stickstoffwerte den Angaben zufolge zurückgegangen sind.

WHO empfiehlt weitere Senkung

Die EU-Luftqualitätsrichtlinie sieht für NO2 einen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel vor. Zur Verringerung der "umweltbedingten Krankheitslast" empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch eine weitere deutliche Senkung der Stickstoffdioxidwerte. Die EU-Richtlinie werde daher gerade überarbeitet. 

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