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Großer Drogen-Prozess am Landgericht Darmstadt

Polizisten schütten einen Sack mit Geld in Tüten auf einen Tisch

Einer Drogenhändler-Bande wird vor dem Landgericht Darmstadt der Prozess gemacht. Vorausgegangen war der Rekord-Fund von mehr als sechs Millionen Euro Bargeld auf einem Dachboden in Hanau.

Acht Angeklagte im Alter zwischen 21 und 77 Jahren müssen sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Darmstadt verantworten. Ihnen wird bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen.

Die Männer sollen sich laut Anklage spätestens seit dem Jahr 2021 zusammengeschlossen haben, um durch den Anbau von Cannabis-Pflanzen in sogenannten Indoor-Plantagen Marihuana zum Verkauf erzeugen zu können.

Zum Prozessauftakt wurde am Mittwoch die Anklage verlesen. Die Angeklagten äußerten sich noch nicht.

"Bis dato größte Bargeld-Sicherstellung"

Nachdem Fahnder Mitte Januar vergangenen Jahres zwei professionell betriebene Plantagen in Rodgau (Offenbach) und Nidderau (Main-Kinzig) mit insgesamt mehr als 1.000 Cannabis-Pflanzen ausgehoben hatten, machten sie wenige Tage später eine weitere Entdeckung: Im Rahmen der Ermittlungen wurden bei einer Hausdurchsuchung in Hanau insgesamt 6,29 Millionen Euro gefunden.

Das Geld war in Koffern und Taschen auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses versteckt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Darmstadt, des Zolls Frankfurt und des Landeskriminalamts war das die "bis dato größte Bargeld-Sicherstellung" in Zusammenhang mit dem Fund von Betäubungsmitteln in Hessen.

25 Kilo Kokain gefunden

Neben dem Bargeld wurden auf dem Dachboden 25 Kilo Kokain, sechs Kilo Marihuana, zwei Kilo Haschisch, hochwertiger Schmuck und Uhren entdeckt.

In der Anklage heißt es dazu weiter, neben den Cannabispflanzen sollen die Angeklagten auch über Haschisch, MDMA, Kokain, CBD und Amphetamin verfügt haben.

Zuvor hatten die Ermittler bei einem Einsatz zwei Marihuana-Plantagen entdeckt.

Illegaler Waffenbesitz

Drei Angeklagte sollen sich gemeinsam um den Betrieb der Indoor-Plantagen gekümmert, der vierte Angeklagte soll dabei mitgewirkt haben. Ein weiterer Angeklagter soll sich um den Versand der Drogen und die Pflege der Pflanzen einer Plantage gekümmert haben. Außerdem wird ihm der illegale Besitz diverser Waffen und Munition zur Last gelegt.

Zwei Angeklagte sollen Pflanzerde zu den Plantagen gebracht und Pflanzenverschnitt entsorgt haben. Der achte Angeklagte soll "gärntnerische Tätigkeiten" verrichtet haben. Der Prozess wird kommenden Mittwoch fortgesetzt.

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