Der Kopf eines Wolfes

In Hessen wächst die Zahl der Wölfe. Während in den Jahren 2019 und 2020 landesweit noch jeweils acht gezählt wurden, waren es 2023 schon mehr als dreimal so viele Tiere.

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) 26 Wolfsindividuen nachgewiesen. Von ihnen wurden Rückstände wie beispielsweise Speichelspuren an gerissenen Tieren gefunden.

2022 waren es 19 Tiere gewesen, 2021 erst 13 und in den beiden Jahren davor jeweils acht Wölfe. 2018 gab es keinen einzigen Wolfsnachweis.

Sechs Wolfsterritorien

Aktuell gibt es im Land sechs Wolfsterritorien, wie Annika Ploenes vom Wolfszentrum des HLNUG erläutert: Jeweils ein Rudel ist in Rüdesheim (Rheingau-Taunus) und Wildflecken im bayerischen Teil der Rhön nahe der Landesgrenze heimisch.

Ein Wolfspaar lebt in Butzbach (Wetterau), außerdem jeweils ein Einzeltier in Greifenstein (Lahn-Dill), Ludwigsau (Hersfeld-Rotenburg) und Spangenberg (Schwalm-Eder).

Ein Wolf gilt dann offiziell als territorial, wenn er in einem bestimmten Gebiet mindestens zweimal im Abstand von sechs Monaten genetisch erfasst wird. "Das Territorium Waldkappel, welches im Vorjahr in Nordhessen nachgewiesen wurde, wurde im laufenden Monitoringjahr 23/24 noch nicht bestätigt", erläuterte Ploenes.

Neun Welpen nachgewiesen

Im aktuellen Beobachtungszeitraum von Mai 2023 bis April 2024 wurden der Wolfsexpertin zufolge bislang neun Welpen in zwei Territorien nachgewiesen - zwei in Rüdesheim und sieben in Wildflecken. Und die Population könnte weiter wachsen, davon zumindest geht Ploenes aus.

Wie schnell dieser Prozess ablaufen wird, ist aber nicht absehbar. Ploenes: "Hat ein Wolfspaar bereits Nachwuchs bekommen, ist im Regelfall davon auszugehen, dass es auch im kommenden Jahr im Mai Nachwuchs bekommen wird."

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