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Eintracht Frankfurt zeigt gegen Mainz eine ausbaufähige Leistung - und rutscht dennoch mitten hinein in den Kreis der Königsklassen-Kandidaten. Keeper Kevin Trapp sagt: "Am Ende liegt es an uns selbst."

Es war wirklich kein Leckerbissen am Freitagabend im Frankfurter Stadtwald. Massig Fehlpässe, wenig Dynamik, kaum Ideen im Spiel nach vorne – doch am Ende stand ein 1:0 für die Eintracht gegen Mainz 05 auf dem Videowürfel. Der gute, alte Arbeitssieg, durch den die Hessen mit nun 31 Punkten in der Tabelle nur zwei Zähler hinter dem ersten Champions-League-Qualifikationsplatz vier. Alles gut also?

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Eintracht müht sich zum Sieg gegen Mainz

Mario Götze
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Euphorie brach nach dem Spiel keine aus, so viel steht fest. Und das, obwohl die nackten Zahlen stimmen. Dank sieben Punkten aus drei Spielen seit der Winterpause dürfen die Hessen plötzlich von der Champions League träumen, auch weil die Konkurrenz etwa aus Leipzig verlässlich patzt. "Das war kein Leckerbissen, wir haben keinen Schönheitspreis verdient", sagte Trainer Dino Toppmöller. Vor allem mit der dürftigen Offensivleistung müsse das Team "selbstkritisch" umgehen.

"Wir müssen viel besser Fußball spielen"

Symptomatisch für den Auftritt war der Siegtreffer: Mario Götze stand nach einem abgefälschten Schuss auf einmal frei vor dem Tor, vergab erst mit dem Fuß, ehe er den Ball irgendwie per Kopf im Nachsetzen über die Linie drückte. "Das ist nicht meine Spezialität", scherzte der Offensivspieler, er habe gedacht, "dass ich im Abseits stehe, aber umso besser".

Und so rumpelt sich die Eintracht in Richtung Champions-League-Plätze, spielerisch knirschte es gegen Kellerkind Mainz ordentlich. Zu wenig Mut, wenig Risikobälle, kaum Tiefenläufe – "Wir müssen viel besser Fußball spielen", forderte Sportvorstand Markus Krösche. Für den Sieg müsse sich die Eintracht trotzdem "nicht entschuldigen", stellte Toppmöller indes klar. Und Keeper Kevin Trapp betonte: "Es gab schon Zeiten, da haben wir solche Spiele nicht gewonnen."

"Das ist ein weiter Weg"

Bliebe die Frage, was das nun für den restlichen Saisonverlauf bedeutet. "Für die Champions League brauchst du 60 Punkte, das ist ein weiter Weg", sagte Sebastian Rode nach der Partie, der zugleich aber betonte, in den Hessen kein Spitzenteam zu sehen, allerdings auf Tuchfühlung mit ebenjenen.

Mit ihren 31 Punkten sei die Eintracht aber "mittendrin", meinte Trapp, der Klub habe zudem im Winter "sehr, sehr gute Spieler" wie Sasa Kalajdzic oder Donny van de Beek verpflichtet. "Wenn man die Spieler durchgeht, dann ist es schon ein sehr starker Kader." Stark genug für die Champions League? "Am Ende", sagte der SGE-Keeper, "liegt vieles nur an uns selbst." Eine bessere Leistung als gegen Mainz wird dafür aber in jedem Falle vonnöten sein.