Abschied aus der Regionalliga Südwest Eintracht-U21: Ein Abstieg mit Achselzucken
Die U21 von Eintracht Frankfurt ist schon vor dem letzten Spieltag aus der Regionalliga Südwest abgestiegen. So richtig kümmern tut das niemanden.
Was sich lange angedeutet hat, ist seit Samstagnachmittag Gewissheit: Das Abenteuer Regionalliga Südwest ist für die zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt nach zwei Saisons schon wieder vorbei. Die 2:3-Niederlage gegen Fulda-Lehnerz besiegelte den Abstieg der in Dreieich spielenden Frankfurter.
"Spielerentwicklung steht über allem"
"Der Abstieg tut weh – sportlich und emotional", sagte Alexander Richter, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) zwar im vereinseigenen Interview, das große "Aber" schob er jedoch gleich hinterher. "Er ändert nichts an unserer Überzeugung: Spielerentwicklung steht über allem."
Man gewinnt den Eindruck: So richtig hart trifft der Abstieg den Verein nicht. Trainer Dennis Schmitt vielleicht noch am ehesten, der dem Kicker gestand, dass es "brutal weh tut". Ein Auswechselspieler soll kurz nach der Pleite am Samstag hingegen schon wieder mit Kumpels am Zaun herumgescherzt haben.
Entwicklung auch in der Hessenliga möglich
Bei der Eintracht ist man – zumindest in der Kommunikation nach außen – überzeugt davon, dass sich die junge Mannschaft auch in der Hessenliga prächtig entwickeln kann. "Spieler wie Nacho Ferri, Elias Baum, Diant Ramaj oder Simon Simoni konnten dort erste Schritte im Herrenbereich machen", erinnert NLZ-Leiter Richter. Vier der fünf genannten Spieler, auch das gehört zur Wahrheit dazu, spielten danach aber auch erstmal in der Regionalliga für die SGE.
Zudem hoffen die Hessen, trotz des Abstiegs auch in der kommenden Saison in der Uefa Youth League antreten zu dürfen. "Ein herausragendes Format, um Talente auf internationalem Niveau zu fordern und zu fördern", so Richter. Mittelfristig möchte man aber doch in die Regionalliga zurückkehren. "Für unsere Ausbildungsqualität ist die Regionalliga ein echter Game-Changer", hatte immerhin Sportvorstand Markus Krösche noch vergangenes Jahr erklärt. Das hört sich nach dem Abstieg schon wieder ganz anders an.
Kritik an der Liga
Besagten Abstieg führt die Eintracht auf die Leistungsschwankung des extrem jungen Teams zurück. Hinzu seien Verletzungen und Abstellungen für ausländische U-Nationalmannschaften gekommen, die von der Liga nicht genug berücksichtigt würden. "Das ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar und benachteiligt Vereine mit international besetzten Nachwuchskadern", kritisiert Richter. Man wolle gewisse strukturelle Themen auch noch mit der Liga besprechen.
Dessen ungeachtet werde die Eintracht von ihrem eingeschlagenen Weg nicht abweichen. "Wir bilden Spieler aus, nicht nur Teams. Und darin werden wir uns auch künftig von nahezu allen Vereinen in der Regionalliga unterscheiden", sagt Richter. Nur wird die U21 das vorerst nicht in der Regionalliga, sondern in der Hessenliga tun müssen.