Gute Laune bei den Löwen Frankfurt

Der 4:2-Sieg am Sonntag in Wolfsburg war wichtig für den Kopf. Die Löwen Frankfurt schlagen aktuell wieder ihren Etat. Sportdirektor Franz-David Fritzmeier zieht für den hr-sport ein erstes Zwischen-Fazit der DEL-Saison.

Die Löwen Frankfurt jubeln

Dieser Sieg war äußerst wichtig für die Birne. Denn mit dem 4:2-Erfolg beim Tabellen-Fünften aus Wolfsburg hatten die Löwen Frankfurt in der DEL - nach zuvor zwei Niederlagen in Folge - ein echtes Erfolgs-Erlebnis vor der nun beginnenden zweiwöchigen Länderspielpause. Während die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft beim Deutschland-Cup antritt, können sie sich in Frankfurt die DEL-Tabelle ganz relaxed anschauen.

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Fritzmeier: "Wir müssen immer in den Rückspiegel gucken"

Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier
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Tabellenplatz neun und damit aktuell ein Platz in den Pre-Playoffs, weit weg vom möglichen Abstiegsplatz, sprich Rang 14. Auf den Tabellenletzten Iserlohn haben die Löwen stolze 14 Punkte Vorsprung. Nun also zwei Wochen Pause. Zeit für ein Zwischen-Fazit von Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier für den hr-sport.

"Wir sind mehr als im Soll. Unser Ziel für diese Saison ist, uns im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in der Liga zu stabilisieren, und das ist uns gelungen. Abgesehen vom 2:5 gegen die Eisbären Berlin waren wir auch bei den Niederlagen immer nah dran, nie komplett unterlegen", sagte Fritzmeier am Montag. Das sei in der vergangenen Spielzeit oft noch anders gewesen.

Fritzmeier: Leistung schlägt Etat

Was den Spieler-Etat anbetrifft, stehen die Löwen zusammen mit Bremerhaven und Nürnberg in der DEL am Ende der Nahrungskette. Als Tabellen-Neunter rangiert das Team sportlich jedoch vor zahlungskräftigeren Teams wie Ingolstadt oder Düsseldorf. Schaut man nur auf die Punkteausbeute, stehen die Löwen mit 26 Zählern nach 18 Spieltagen leicht schlechter da als in der vergangenen Saison mit 30 Punkten.

Dafür hat Fritzmeier eine Erklärung: "Die Liga ist stärker und enger geworden. Die Teams haben mehr investiert." Fritzmeier sieht die Löwen trotzdem auf einem besseren Weg als in der Vorsaison. "Wir haben mehr Qualität im Team, ein wesentlich besseres Power-Play, zeigen auf dem Eis eine strukturiertere Leistung." Das werde sich auszahlen.

Eine Leistungs-Delle wie in der vergangenen Spielzeit im November 2022 und Januar 2023, als die Löwen - nach einer bis dahin überragenden Saison - mit einigen Niederlagen so langsam in der Realität ankamen, erwartet Fritzmeier diesmal nicht. Oder zumindest nicht so heftig.

Überragender Maksim Matushkin

Dass die Löwen bislang eine gute Saison spielen, liegt zum einen am Kollektiv, zum anderen am überragenden Verteidiger Maksim Matushkin, der Anfang der Saison vom finnischen Champions-Hockey-League-Sieger Tappara nach Frankfurt kam. Matushkin kann auch bei den Hessen Zahlen der Superlative vorweisen.

Der Linksschütze ist mit bislang zehn Treffern der torgefährlichste Verteidiger der DEL, hat die meisten Punkte (Kombination aus Toren und Vorlagen) auf dem Konto und er hat Biss und Ausdauer. Mit insgesamt gut 96 Kilometern auf dem Eis führt Matushkin die Dauerlauf-Hitliste aller DEL-Spieler mit großem Abstand an.

"Der hat wirklich überragend gespielt. Matushkin hat nicht nur gepunktet, sondern - was uns ganz wichtig ist - er hat eine unglaubliche Vorbildfunktion im ganzen Team. Wie er die Jungs mitnimmt, das ist schon toll", schwärmt Fritzmeier.

Fritzmeier: Immer in den Rückspiegel gucken

Doch abheben wird bei den Löwen Frankfurt niemand. "Wir müssen immer in den Rückspiegel gucken, unten in der Tabelle stehen hochambitionierte Teams. Aber in Frankfurt wissen alle, die Fans, die Spieler und die Mitarbeiter, wo dieser Verein herkommt." Die Löwen spielten nach der Insolvenz der Lions 2010 zwölf Jahre lang in der vierten, dritten und zweiten Liga.

Nun geht es in das zweite DEL-Jahr. "Bremerhaven ist seit acht Jahren dabei, alle anderen seit 20 Jahren, wir sind neu, das muss man sich auch immer wieder vor Augen führen", so Fritzmeier. Der Löwen-Sportdirektor wird jetzt in der zweiwöchigen DEL-Pause zu den Spielen der deutschen Nationalmannschaft beim Deutschland-Cup reisen.

Am 17. November geht's dann in Frankfurt beim Heimspiel gegen Straubing wieder um DEL-Punkte. Punkte, um sich in der Liga zu etablieren. Oder wie Fritzmeier sagt: "Wir wollen immer besser sein als der Etat."