Gießerei eines Autozuliefer-Betriebs - ein Mann in Schutzkleidung neben Kessel mit flüssigem Stahl

Der traditionsreiche Autozulieferer Eisenwerk Hasenclever hat Insolvenz angemeldet. Das Gießereiunternehmen im nordhessischen Battenberg beschäftigt 840 Menschen.

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Eisenwerk Hasenclever ist insolvent – 840 Beschäftigte betroffen

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Das Eisenwerk Hasenclever in Battenberg (Waldeck-Frankenberg) blickt auf eine 250-jährige Geschichte zurück und beliefert internationale Autokonzerne mit Fahrzeugteilen. Doch das Unternehmen ist in Schieflage geraten. Der Direktor des Amtsgerichts Marburg, Wolfgang Petri, bestätigte am Mittwoch den Eingang des Insolvenzantrags.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Martin Mucha von der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger bestellt. Er habe die Belegschaft über den Insolvenzantrag informiert und verschaffe sich derzeit einen Überblick zur aktuellen Lage, erklärte Mucha. "Die notwendigen Schritte zur Gewährleistung der Fortführung des Geschäftsbetriebs und damit auch die Sicherstellung der Versorgung der Kunden wurden eingeleitet."

Löhne und Gehälter vorläufig gesichert

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Insolvenz bei Hasenclever aus Battenberg

Gießerei eines Autozuliefer-Betriebs - ein Mann in Schutzkleidung neben Kessel mit flüssigem Stahl
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Auch habe er bereits die Zustimmung der Agentur für Arbeit zur Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes, so dass die Löhne und Gehälter für Oktober pünktlich zum 10. November ausgezahlt werden könnten, sagte Mucha.

Das Unternehmen fertigt hochtemperaturfeste Abgaskomponenten für Verbrennungsmotoren für Autohersteller. Die rund 2,5 Millionen Gussteile, die pro Jahr gefertigt werden, kommen aber auch außerhalb der Automobilbranche zum Einsatz. Zuletzt kam die Eisenwerk Hasenclever & Sohn GmbH auf einen Jahresumsatz von 172 Millionen Euro.

Die Gründe für die Schieflage sieht Mucha in Marktturbulenzen durch globale Ereignisse, aber auch im gleichzeitigen Hochlauf neuer Kundenprojekte. Dies habe zu höheren Ausschussquoten und einem erhöhten Finanzierungsbedarf geführt. Die Automobilbranche kämpft derzeit unter anderem mit Kaufzurückhaltung der Kunden und Lieferproblemen.

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