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Flughafenbetreiber Fraport setzt sich strengeres Klimaziel

Reisende warten in Flughalle

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat das Klimaschutzziel für Deutschlands größten Flughafen verschärft. Bis zum Jahr 2030 sollen am Boden jährlich höchstens noch 50.000 Tonnen CO2 anfallen.

Der Flughafenbetreiber Fraport will seine CO2-Emissionen auf dem Frankfurter Flughafen stärker senken als bisher geplant. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, will es die aktuell rund 116.000 Tonnen bis zum Jahr 2030 auf 50.000 Tonnen reduzieren.

Nicht erfasst werden bei dieser Betrachtung die Emissionen des Flugverkehrs, der noch auf lange Sicht fossile Brennstoffe benötigen wird. Fraport ist am Standort Frankfurt im eigenen Verantwortungsbereich für etwa zehn Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

Fraport: "Masterplanung erneut überarbeitet"

"Die Luftfahrtbranche muss einen starken Beitrag zum Schutz unseres Weltklimas leisten und dabei deutlich schneller agieren als in den vergangenen Jahren", sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte laut Mitteilung.

"Wir haben daher die Masterplanung für unsere Klimaschutzaktivitäten erneut überarbeitet und, wo immer möglich, Einzelmaßnahmen nochmals intensiviert."

Bisher lag das Ziel des nun überarbeiteten Klima-Plans bei 75.000 Tonnen im Jahr. Im Jahr 2001 lag der Ausstoß am Standort Frankfurt noch bei bei mehr als 300.000 Tonnen.

85 Prozent des Stroms von Windrädern aus Nordsee

Erreichen will Fraport seine Klimaschutz-Ziele zu großen Teilen über erneuerbare Energien. So sollen bis 2026 etwa 85 Prozent des Strombedarfs mit Windstrom aus der Nordsee abgedeckt werden. Zudem soll die Fahrzeugflotte weiter elektrifiziert, Gebäude energiesparender werden und Dächer sowie Randstreifen der Startbahn-West mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden.

Bis zum Jahr 2045 will Fraport demnach sowohl an seinem Heimatstandort Frankfurt als auch an allen anderen Flugbetriebsstandorten CO2-frei werden, an denen der Konzern mehr als 50 Prozent der Anteile hält. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin ist das bei 21 von 29 der Fall. Nicht in den Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt sind dabei die Flughäfen in Antalya (Türkei), St. Petersburg (Russland) und in den USA.

BUND sieht positive Entwicklung

Differenziert betrachtet der Umweltschutzverband BUND Hessen die Ankündigung von Fraport. "Der Energiebedarf am Boden verursacht ja nur einem Bruchteil der CO2-Emissionen im Vergleich zum Flugverkehr", sagte Werner Neumann aus dem Landesvorstand. Allein der Treibstoff-Bedarf am Frankfurter Flughafen mit etwa 4,7 Millionen Tonnen Kerosin pro Jahr macht rund ein Viertel des gesamten Energiebedarfs in Hessen aus.

Dennoch nannte Neumann das neue Klimaschutzziel Fraports "durchaus positiv": "Alle Unternehmen sollten ihren CO2-Ausstoß senken." Als problematisch empfindet der BUND Hessen den aufwändigen und teuren Transport der Energie aus Norddeutschland.

"Unsere Empfehlung wäre, dass Fraport mehr Strom aus der Region, also aus Hessen und Rheinland-Pfalz bezieht. Auch hier gibt es Windenergie und müssen neuen Anlagen gebaut werden."

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