Ein Wasserstoffzug steht auf Gleisen

Pendler auf der Strecke der Taunusbahn sind seit Monaten Kummer gewohnt. Der RMV hofft, dass "spätestens im September" die gesamte Wasserstoffflotte fahrbereit ist. Kleine Entschädigung: Im August und September gibt es Freitickets für alle.

Die neue Wasserstoff-Zugflotte im Taunus ist noch immer nicht vollständig. Von 27 geplanten Zügen seien derzeit zwölf im Einsatz, teilte der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) am Dienstag auf Anfrage mit. Mindestens vier weitere Züge sollen im Juni abgenommen werden.

Der RMV rechne damit, dass "spätestens im September" die gesamte bestellte Flotte einsatzbereit sei, sagte ein Sprecher. Dann sollen die Züge auch wie geplant auf drei weiteren Strecken zum Einsatz kommen. Zur Sicherheit seien auf der Taunusstrecke (RB15) weiter Ersatzbusse im Einsatz. Deren Kosten trage Zug-Hersteller Alstom.

Wasserstoffzüge inzwischen "deutlich stabiler"

Ursprünglich sollte die weltweit größte Flotte von Wasserstoffzügen mit insgesamt 27 Stück bereits zum Fahrplanwechsel vergangenen Dezember ihren Betrieb aufnehmen. Lieferschwierigkeiten hatten dies nach Angaben des Herstellers Alstom verhindert.

Die Züge, die geliefert wurden, erwiesen sich zudem als störanfällig und mussten überholt werden. Inzwischen liefen sie "deutlich stabiler", teilte der RMV mit.

Freie Fahrt für alle im August und September

Als Ersatz für die fehlenden Wasserstoffzüge wurden zunächst Dieselzüge eingesetzt, die sich als unzuverlässig erwiesen und für Betriebsstörungen sorgten. Hinzu kam schließlich Personalmangel beim Betreiber Start, einer Tochter der Deutschen Bahn: Mehrere Lokführer kündigten frustriert.

Um den Frust der Pendlerinnen und Pendler ein wenig zu lindern, hatte der RMV angekündigt, dass Fahrgäste im August und September auf der Strecke kostenlos befördert werden.

Aktuell fährt allerdings wegen Bauarbeiten kein Zug auf der Strecke: Unter anderem werden dort neue Signale installiert und die alten Anlagen demontiert. Noch bis Sonntag ist die Strecke der RB15 zwischen Friedrichsdorf (Hochtaunus) und dem Waldsolmser Stadtteil Brandoberndorf (Lahn-Dill) deshalb gesperrt. Fahrgäste müssen auf Busse umsteigen.

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