Lounge im VIP-Terminal am Flughafen Frankfurt mit Bildschirm und Büchern und Sitzmöbeln

Flugtickets werden teurer, aber Geld scheint für manche Passagiere keine Mangelware zu sein. Für sie und diejenigen, die sich für ein paar hundert Euro einmal wie Stars behandeln lassen wollen, hat der Flughafen Frankfurt nun ein VIP-Terminal eingerichtet.

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VIP-Terminal am Frankfurter Flughafen

hs
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Spätestens am roten Teppich ist Schluss mit Kofferschleppen. Wenige hundert Meter vom geschäftigen Gewusel im Terminal des größten deutschen Verkehrsflughafens entfernt beginnen für die Reisenden am neu eröffneten VIP-Terminal des Frankfurter Flughafens Ruhe und Entschleunigung.

Für die Buchung des VIP-Service werden keine Buchungsmeilen oder Airline-Programme benötigt - die Leistungen der VIP-Betreuung lassen sich kaufen. Ein paar hundert Euro muss man dafür hinlegen. Immerhin: Der Service steht auch Menschen offen, die Business Class fliegen.

Auf 1.700 Quadratmetern dem Reisestress entfliehen

Zusätzlich können Privatsuiten gebucht werden. Auch Besprechungs- und Konferenzräume sowie ein Raucherraum und eine Gaming Lounge gehören zur Premium-Ausstattung des neuen Terminals, das auf insgesamt 1.700 Quadratmetern vorrangig ankommende und abfliegende Gäste betreut.

Raum mit einem großen Bücherregal im VIP-Terminal am Flughafen Frankfurt

Wer das schon dekadent findet - in der Hinsicht geht noch mehr: Vor dem Eingang zur Lounge wartet ein Napf in Form eines goldenen Knochens auf die "Very Important Dogs", die Herrchen oder Frauchen auf dem Flug begleiten.

Bodenständige Küche ist gefragt

Bei der Präsentation des neuen Terminals am Montag stehen Champagnerkübel bereit.

Im Alltag seien die kulinarischen Wünsche eher bodenständig, verrät ein Mitarbeiter des Caterings: "Wir haben ja viele internationale Gäste - und die wollen dann gerne deutsche Küche probieren. Würstchen und Schnitzel gehen eigentlich immer." Zwar gebe es auch vegane Angebote, aber die seien bei den VIP-Gästen nicht sonderlich gefragt.

Goldener Trinknapf für Hunde im VIP-Terminal am Flughafen Frankfurt

Von einer "Geiz ist geil"-Mentalität kann Fraport-Mitarbeiter Felix Müller angesichts der Buchungen des neuen VIP-Angebots nichts erkennen. "Wir können gar nicht alle Nachfragen bedienen", sagt er.

Wenn die Nachfrage zu besonders frequentierten Flugzeugen besonders hoch sei, müsse Fraport den Wunsch nach VIP-Behandlung schon mal ablehnen, sagt Müller. Denn auch wenn die Räumlichkeiten großzügig sind - durch die Sicherheitskontrolle vor dem Boarding müssen auch die VIP-Gäste. Allerdings nicht am allgemeinen Terminal, sondern ebenfalls im VIP-Bereich.

In der Limousine zum Flugzeug

"Die maximale Obergrenze liegt bei 100 Gästen", so Müller. Eigentlich solle jede gebuchte Partei einzeln die Sicherheitskontrolle passieren. Jenseits des Bodyscanners fällt ihr Blick dann schon auf das Vorfeld und die wartenden Limousinen, die den Gast zum Flugzeug oder unmittelbar zum Boarding-Gate bringen.

Musiker im VIP-Terminal am Flughafen Frankfurt

Das neue Terminal entstand nach einer etwa 24 Monate dauernden Planungs- und Bauphase. Die Kosten dafür beziffert Fraport mit gut 20 Millionen Euro.

Die Lufthansa als größte Fluggesellschaft am Frankfurt Flughafen betreibt dort auch ein eigenes Terminal für ihre First-Class-Passagiere. Im Transitbereich, wo es seit einigen Jahren eine VIP-Lounge des Flughafens mit allgemeinen Aufenthaltsräumen und Privatsuiten gibt, betreibt das Unternehmen nach Angaben einer Sprecherin gleich zwei First-Class-Lounges.

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