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Ärztestreik gegen Gesundheitspolitik – Praxen bleiben Mittwoch zu

Ausdruck, auf dem steht: "Wir sehen schwarz für die Zukunft unserer Praxen. Wegen existenzgefährdender Sparmaßnahmen bleibt diese Praxis heute geschlossen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fraen Sie Ihren Bundesgesundheitsminister."

Aus Protest schließen Ärzte in Hessen am Mittwoch wieder ihre Praxen. Die Mediziner haben nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung keine Lust mehr "als Pannenhelfer einer verfehlten Gesundheitspolitik herhalten zu müssen".

Im Zuge einer Protestaktion gegen die Gesundheitspolitik sollen an diesem Mittwoch zahlreiche Arztpraxen in Hessen geschlossen bleiben. "Die Proteste werden so lange weitergehen und auch intensiviert, bis es verlässliche Zusagen und tatsächliche Veränderungen seitens der Politik gibt. So, wie es im Moment ist, kann und wird es nicht weitergehen", erklärten die Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV), Frank Dastych und Armin Beck, am Montag in Frankfurt.

Patientinnen und Patienten werde ausdrücklich empfohlen, sich vorab darüber zu informieren, ob ihre Praxis an der Aktion teilnehme. Konkret geht es um Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten.

KV: ambulante Versorgung geschwächt statt gestärkt

Bereits im vergangenen Oktober und November war es in Hessen und ganz Deutschland zu Praxisschließungen gekommen. Der Protest richtet sich gegen die Sparpläne von Bundesregierung und Krankenkassen. So fordern die Ärztinnen und Ärzte etwa bessere berufliche Rahmenbedingungen und monieren die zum 1. Januar erfolgte Streichung der Neupatientenregelung, die Ärzten finanzielle Anreize gibt, neue Patienten aufzunehmen. Zudem bereiten ihnen die Honorarentwicklung, die hohen Energiekosten und die steigende Inflationsrate Sorgen.

Die Praxen seien am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen und hätten schlicht auch keine Lust mehr, "als Pannenhelfer einer über Jahre verfehlten Gesundheitspolitik herhalten zu müssen". Anstatt die ambulante Versorgung zu stärken, habe man sie geschwächt. "Anstatt die Leistungen der Niedergelassenen angemessen zu honorieren, war und ist Geld immer nur für die Kliniken vorhanden", hieß es bei der KV. Und: "Weil das Maß nun voll ist, sind die Proteste nicht nur absolut nachvollziehbar, sondern notwendig, um die erforderlichen Änderungen nun endlich zu erzwingen."

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