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Krankenkasse: Zahl der Kinder mit extremem Übergewicht steigt

Übergewichtiger Junge beim Anziehen

Übergewicht wird bei immer mehr Kindern in Hessen zum ernsten Gesundheitsproblem. Schon im Vorschulalter werden viele Kinder auffällig. Die Corona-Krise mit geschlossenen Schulen und Sportstätten hat die Entwicklung noch beschleunigt.

Die Zahl der Kinder mit krankhaftem Übergewicht in Hessen ist nach einer Auswertung der Krankenkasse Barmer in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wurde 2012 noch bei rund 22.400 Mädchen und Jungen im Alter bis 14 Jahre die Diagnose Adipositas gestellt, waren es im Jahr 2021 bereits 27.200 Betroffene. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als 21 Prozent, wie die Krankenkasse unter Berufung auf ihren Barmer Arztreport mitteilte.

Die Corona-Pandemie habe die negative Entwicklung verstärkt. Als adipös gelten Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 30, Übergewicht beginnt bei einem BMI von über 25.

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Body-Mass-Index

Der Body-Mass-Index (BMI) ordnet das Körpergewicht eines Menschen ein. Er wird aus dem Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm und der Körpergröße in Metern zum Quadrat berechnet. Auf der Webseite des Bundeszentrums für Ernährung kann man seinen BMI berechnen lassen.

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Sporteinschränkungen in der Corona-Zeit

"Während der Corona-Pandemie hat sich die ohnehin steigende Zahl der Adipositas-Diagnosen unter Kindern leider weiter vergrößert", sagte Barmer-Landeschef Martin Till. So sei die Zahl der Kinder mit extremem Übergewicht in Hessen zwischen 2019 und 2021 um mehr als 15 Prozent gestiegen. Das Plus liege deutlich über dem Schnitt der Vorjahre.

Als Gründe dafür nannte Till unter anderem die Phasen mit digitalem Unterricht sowie Kontakt- und Sporteinschränkungen. Dies habe zwar sicherlich die Ausbreitung des Coronavirus gebremst. "Aber auch hier gibt es keine Wirkung ohne Nebenwirkung, denn Bewegungsmangel kann Adipositas auch in jungen Jahren erheblich begünstigen."

13- bis 14-Jährige besonders betroffen

Adipositas kommt anteilsmäßig bei den 13- bis 14-Jährigen am stärksten vor, das waren im Jahr 2021 hessenweit etwa 6.000 Kinder in der Altersgruppe. Doch laut der Barmer-Auswertung wird auch schon im Vorschulalter (Zwei- bis Fünfjährige) immer häufiger extremes Übergewicht festgestellt.

Über alle Altersgruppen hinweg sind mehr Jungen (15.300) als Mädchen (11.900) extrem übergewichtig. Den betroffenen Kindern könne mit Bewegungsangeboten und der Vermittlung von Wissen über Ernährung geholfen werden, erklärte Till. Auch in Kindergarten und Grundschule sei das wichtig, sonst drohten schwere Folgeerkrankungen.

Auch immer mehr Erwachsene in Hessen haben extremes Übergewicht. Ihre Zahl stieg zwischen 2012 und 2021 um fast 32 Prozent auf 634.200. In den verschiedenen Altersgruppen lag der Adipositas-Anteil bei den 70- bis 79-Jährigen mit rund 16 Prozent am höchsten.

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