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Unterkünfte für Geflüchtete schließen

Kinderspielplatz in einer Halle der Frankfurter Messe

Zu Beginn des Ukraine-Krieges kamen täglich tausende Geflüchtete in Hessen an. Inzwischen sind es deutlich weniger. Drei Notunterkünfte schließen deshalb zum Monatsende.

Um den tausenden ukrainischen Kriegsflüchtlingen, die in den vergangenen Monaten nach Hessen gekommen sind, zu helfen, schuf das Land mehrere Notunterkünfte. Inzwischen suchen viel weniger Geflüchtete aus der Ukraine hierzulande Schutz, wie das Innenministerium am Freitag berichtete. Deshalb würden das Erstversorgungszentrum in der Frankfurter Messe und die Landesunterkunft in Limburg-Dietkirchen geschlossen. Am selben Tag meldete der Kreis Kassel, dass auch die Großunterkunft in Lohfelden zum 30. Juni dicht macht.

Voitl: "Unbürokratisch auf akute Krise reagiert"

Mit dem Erstversorgungszentrum habe die Stadt "schnell und unbürokratisch auf eine akute Krise reagiert und bereits schwer belasteten Menschen weitere Strapazen erspart", resümierte Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne). Die Stadt hatte die Unterkunft für bis zu 2.000 Menschen Anfang März eingerichtet. Unter den Geflüchteten waren überwiegend Frauen und Kinder.

Bereits geschlossen sind Notunterkünfte des Landes in den Kreisen Wetterau, Hochtaunus, Lahn-Dill und Marburg-Biedenkopf. Diese sollten in den vergangenen Monaten die Kapazitäten der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen erhöhen. Das Erstversorgungszentrum in Frankfurt sollte vornehmlich Geflüchtete, die am Frankfurter Hauptbahnhof ankamen, aufnehmen.

Bislang 65.000 Ukraine-Flüchtlinge in Hessen

Laut Melderegister haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs bislang 65.000 Geflüchtete in Hessen Obdach gefunden. Insgesamt seien in den vergangenen Monaten knapp 5,9 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Aufgrund des verlagerten Kriegsgeschehens in die Ostukraine seien in den vergangenen Wochen deutlich weniger Geflüchtete in Deutschland sowie in Hessen angekommen, meldete das Ministerium.

In Zukunft sollen in Frankfurt ankommende Geflüchtete, die in Hessen bleiben möchten, per Bus in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Gießen gebracht werden. Dorthin würden auch Geflüchtete gebracht, die sich aktuell im Erstversorgungszentrum in der Messe aufhalten. Von Gießen aus sollen sie auf die hessischen Kreise verteilt werden. Als einzige Notunterkunft werde eine Einrichtung in Alsfeld (Vogelsberg) weitergeführt.

Für Geflüchtete, die spätabends oder nachts ankommen, richtet die Stadt Frankfurt ab sofort ein Transitzentrum in der Nähe des Hauptbahnhofs ein, wie sie am Freitag mitteilte. Die Betroffenen können sich dort ausruhen, übernachten und werden mit Essen versorgt.

Kreis Kassel setzt auf kleinere Gemeinschaftsunterkünfte

Auch die Zahl der in Lohfelden untergebrachten Menschen ging laut Mitteilung des Kreises Kassel in den vergangenen Wochen immer weiter zurück, so dass die dortige Großunterkunft zum 30. Juni geschlossen werden könne. Der Kreis betreibt dann nur noch die zentrale Anlaufstelle für alle Geflüchteten in Fuldabrück-Bergshausen. 

Aufgrund der geringeren Zahlen sei es nun möglich, die Geflüchteten in kleineren Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen. Zu diesem Zweck sollen in den nächsten Wochen weitere Gemeinschaftsunterkünfte in Baunatal und Habichtswald entstehen.

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