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Holbein und die Renaissance im Norden

Hans Holbein d. J., Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen

Sie gilt als eines der größten Meisterwerke der deutschen Renaissance: Die "Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen" von Hans Holbein dem Jüngeren. Nun kehrt das Gemälde nach mehr als zehn Jahren erstmals wieder nach Frankfurt zurück.

Lange war die Madonna in Hessen zu Hause: Bis 2003 war das Gemälde im Schlossmuseum Darmstadt zu sehen, danach im Frankfurter Städel Museum. Dann fassten die damaligen Eigentümer, die Erbengemeinschaft Hessen, den Entschluss, das Gemälde zu verkaufen.

Den Zuschlag für erhielt 2012 Unternehmer und Sammler Reinhold Würth. Er soll knapp 60 Millionen Euro für das Werk gezahlt haben. Ein Verlust für das Städel: Die rund 40 Millionen Euro, die das Museum geboten hatte, waren zu wenig.

Schlüsselwerk der Ausstellung

Nachdem die Madonna seither in der Johanniterkirche in Schwäbisch Hall ausgestellt war, kommt das Werk als Leihgabe der Sammlung Würth vom 2. November 2023 bis zum 18. Februar 2024 zurück nach Frankfurt. Insgesamt umfasst "Holbein und die Renaissance im Norden" rund 180 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von weiteren wegweisenden Künstlern der Renaissance aus den bedeutendsten Museen Europas. "Holbeins Madonna ist ein Schlüsselwerk unserer großen Ausstellung zur Malerei der Renaissance", betonte der Städel-Direktor Philipp Demandt.

Bildnis eines Angehörigen der Augsburger Familie Weiss

Die Ausstellung zeige eine neue, ganz einzigartige Malerei, die vor mehr als 500 Jahren im Norden Europas an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit entstanden ist, so Demandt. Ausgehend von der italienischen Renaissance und beeinflusst von der niederländischen Malerei habe sich eine eigenständige Kunst der Renaissance in Deutschland entwickelt.

Die großen deutschen Renaissance-Maler und ihre Einflüsse

Einen Ausgangspunkt habe die Renaissance in Augsburg genommen, das um 1500 als eines der führenden Kunstzentren nördlich der Alpen galt, erläuterte der Kurator der Ausstellung, Jochen Sander.

Entsprechend steht das Schaffen der Augsbuger Künstler Hans Holbein der Ältere, Hans Burgkmair der Ältere und Hans Holbein der Jüngere im Fokus der Schau. Daneben sind Werke von bedeutenden Renaissance-Künstlern wie Albrecht Dürer, Donatello oder Jan van Eyck zu sehen, die deren Arbeit geprägt haben.

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