Video

Grimme-Preis für zwei hr-Produktionen

hessenschau vom 31.05.2022

Der diesjährige Grimme-Preis geht auch an zwei Produktionen des Hessischen Rundfunks. Ausgezeichnet werden die Dokumentation "Hanau - Eine Nacht und ihre Folgen" und eine Serie über die Belastung von Kindern während der Corona-Pandemie.

Es ist der renommierteste deutsche Medienpreis - und er geht in diesem Jahr auch an zwei TV-Produktionen des Hessischen Rundfunks. Das teilte die Grimme-Jury am Dienstag in Essen mit. Sie gab insgesamt 19 Preise und Ehrungen bekannt.

Prämiert wird zum einen die hr-Dokumentation "Hanau - Eine Nacht und ihre Folgen" von Filmemacher Marcin Wierzchowski. Sie entstand zum ersten Jahrestag des rassistischen Attentats vom Februar 2020 und zeichne, so die Jury, die Geschehnisse sowie die Folgen für Opfer und Hinterbliebene nach.

Nominiert für den 58. Grimme Preis in der Kategorie „Information & Kultur“: Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen - Serpil (li.) bei einer Pressekonferenz vor der Demonstration ein halbes Jahr nach den Anschlägen.

Hanau-Doku: Gegen die rassistische Logik des Täters

Der Mörder von Hanau kam aus der Nachbarschaft: Er erschoss neun junge Menschen aus rassistischen Motiven.

Überlebende und Angehörige berichten in der Dokumentation, wie sie die Tatnacht und die Monate danach erlebt haben und wie sie sich gegen die Logik des Täters wehren, der sie zu Fremden in ihrer eigenen Heimat machen wollte. Sie kämpfen um das Andenken der Opfer und um die Aufklärung des Geschehenen. Die Dokumentation gewann in der Kategorie Information und Kultur.

Weitere Informationen

ARD-Mediathek

Die Dokumentation "Hanau - Eine Nacht und ihre Folgen" ist online hier in der ARD Mediathek zu sehen (Länge: 47 Min.).

Ende der weiteren Informationen

Spezialpreis für Serie über Kinder in Corona-Krise

Einen Spezialpreis in der Kategorie "Kinder & Jugend" bekommen Christine Rütten und Petra Boberg für das Sendekonzept der hr-Dokuserie "Am Limit?! Jetzt reden WIR!".

Darin erzählen Schülerinnen und Schüler wie es ihnen während Homeschooling, Hybridunterricht und mit sozialer Distanz geht und welche Rolle Eltern und Lehrer für sie in der Pandemie spielen: nah, authentisch und emotional im Selfie-Modus.

(v.l.n.r.): Helena, Soumia und Illayda sowie Elias und Tudor.

"Schülerinnen und Schüler haben uns gespiegelt, dass sie einfach nicht gehört werden, dass sie zu wenig gefragt werden: 'Wie geht es euch eigentlich?'", sagte Boberg über ihre Motivation, die Serie zu produzieren.

Die Jury würdigt "Am Limit?! Jetzt reden WIR!", weil sie Kinder und Jugendliche in den Vordergrund stelle und sie selbst von ihren persönlichen Erfahrungen und Einschränkungen in der Corona-Pandemie berichten lasse.

Weitere Informationen

ARD-Mediathek

Die Doku-Serie "Am Limit?! - Jetzt reden WIR" ist online hier in der ARD Mediathek zu sehen (6 Folgen, je 14-20 Min.)

Ende der weiteren Informationen

hr-Programmdirektorin: "Betroffene bekommen eine Stimme"

hr-Programmdirektorin Gabriele Holzner gratulierte: "Diese beiden Auszeichnungen freuen mich ganz besonders, weil es hier um medienübergreifende Projekte zu besonders relevanten gesellschaftlichen Themen geht, bei denen die Betroffenen eine Stimme bekommen, und nicht nur über sie geredet wird: die Opfer und Hinterbliebenen von Hanau und die Schülerinnen und Schüler während der Pandemie."

Die Grimme-Preise werden am 26. August im Theater Marl (Nordrhein-Westfalen) bei einer Gala übergeben. Sie gelten als Deutschlands begehrteste Trophäe für Qualitätsfernsehen. Ein Preisgeld gibt es nicht.

Aus mehr als 760 Einreichungen hatte das Grimme-Institut 74 Beiträge für den Preis nominiert. Die Auszeichnung wird seit 1964 jährlich verliehen.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen