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Blumenkontrolle am Frankfurter Flughafen

Ein Mann kontrolliert einen Bund Rosen auf mögliche Schädlinge.

Fast 20 Millionen Rosen und andere Blumen kommen vor dem Valentinstag am Frankfurter Flughafen an – Schwerstarbeit für die Kontrolleure des Pflanzenschutzdienstes. Das Verschenken der meist aus Afrika importierten Liebesgrüße sorgt aber auch für massive Kritik.

Ein Liebesgruß mit Rosen gehört für viele Menschen zum Valentinstag – deshalb haben die Blumen derzeit Hochsaison. Gleich millionenfach sind sie in den vergangenen Wochen an den Frankfurter Flughafen eingeflogen worden, wo sie von Kontrolleuren des Pflanzenschutzdienstes des Regierungspräsidiums Gießen unter die Lupe genommen werden.

Denn mit den Rosen und anderen Blumen können Pflanzenschädlinge eingeschleppt werden, die hier großen Schaden anrichten könnten, wie die Behörde mitteilte. 

Für die Blumen gilt eine Beschaupflicht

"Alles in allem kommen wir wieder auf über 12,3 Millionen Rosen plus sechs Millionen andere Schnittblumen und Bindegrün, die in den beiden Wochen vor dem Valentinstag von uns überprüft wurden", erklärte Andreas Scharnhorst, Leiter der Grenzkontrollstelle am Flughafen. Für die beliebten Blumen gilt eine Beschaupflicht – und damit muss jede Sendung kontrolliert werden. 

Scharnhorst und seine Kollegen schauen, ob sich vor allem an den Blättern der Blumen Würmer oder Insekten befinden. Finden sich durch Mehltau oder Rost geschädigte Stellen, kontrollieren sie umso genauer.

Nur selten Schädlinge

Insgesamt fänden sich nur selten Schädlinge, so das Regierungspräsidium. Das liege auch daran, dass der Pflanzenschutz bereits in den Herkunftsländern der Blumen beginne, zu denen beispielsweise Kenia gehört.

Neben Fallen in Gewächshäusern würden die Blumen auch behandelt, bevor sie abgeschnitten, verpackt und gekühlt per Flugzeug oder Schiff in andere Länder gebracht würden.  

Pestizid-Rückstände in Rosen

Rund 330 Millionen Rosen kommen jährlich aus Kenia, Sambia und Äthiopien nach Deutschland, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mitteilte. Insgesamt importiert Deutschland jährlich 1,3 Milliarden Stück. Auch aus Südamerika werden Schnittblumen importiert, wie Corinna Hölzel, Pestizid-Expertin des BUND, sagte.

"Es ist wirklich erschreckend, wenn man bedenkt, was in den Rosen steckt", betonte sie. Bei der Produktion in afrikanischen Ländern werden demnach teils Pestizide eingesetzt, die in der EU längst verboten sind. Rückstände seien etwa in Rosen zu finden.

"Valentinstag kommt ein halbes Jahr zu früh"

Die Schnittblumen werden oft per Transportflugzeug und damit laut Hölzel zulasten von Klima, Gewässern, Böden und Luft aus dem globalen Süden importiert. Und dann mit Lkws zu den Händlern gebracht. 

Für den regionalen Anbau hierzulande sei es im Februar noch zu kalt, sagte Hölzel. "Der Valentinstag kommt immer ein halbes Jahr zu früh."

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