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8.000 Autofahrer beim Speedmarathon in Hessen geblitzt

Zwei Polizisten mit einem mobilen Blitzer, dahinter ein Auto

Beim "Speedmarathon 2023" am Freitag hat die Polizei mehr als 8.000 Autofahrer in Hessen geblitzt, die zu schnell unterwegs waren. Für 78 Raser wird es nun besonders teuer.

Rund 205.000 Fahrzeuge hat die Polizei in Hessen am Freitag im Zuge des sogenannten Blitzermarathons kontrolliert. Mehr als 8.000 Mal habe es geblitzt: Vier Prozent aller Fahrerinnen und Fahrer, die im Land aufgestellte Blitzer passierten, seien zu schnell gefahren, teilten mehrere Polizeipräsidien am Montag mit.

Damit stieg die Quote der Verkehrssünder im Vergleich zu den Vorjahren wieder an. 2022 waren nur 2,7 Prozent der kontrollierten Fahrer zu schnell unterwegs, 2021 waren es 3,4 Prozent. Vor sechs Jahren hatte die Quote allerdings noch über 5 Prozent gelegen.

Das schnellste Tempo wurde am Freitag mit 167 km/h im Lahn-Dill-Kreis gemessen, bei einem Autofahrer, der auf der B255 Richtung Herborn fuhr. Dort sind maximal 100 km/h erlaubt.

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Blitzermarathon 2024 in Hessen

Auch 2024 finden die Radarkontrollen wieder statt: Hier finden Sie alle Informationen zum Blitzermarathon 2024 in Hessen.

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600 Verstöße am Reiskirchener Dreieck

Auf der B7 bei Vellmar (Kassel) wurde ein Fahrer mit 159 statt der zulässigen 100 km/h erwischt. Ihm drohen nun ein Monat Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und 480 Euro Bußgeld.

Stolze 56 km/h zu schnell fuhr auch ein Autofahrer auf der B486 bei Mörfelden-Walldorf (Groß-Gerau): Er war in einer 70er-Zone mit 126 km/h unterwegs.

Besonders häufig löste der Blitzer am Reiskirchener Dreieck an der A480 bei Gießen aus: Von 4.000 vorbeifahrenden Fahrzeugen überschritten laut Polizeipräsidium Mittelhessen etwa 600 das zulässige Tempo 80. Die höchste gemessene Geschwindigkeit lag dort bei 123 km/h.

Knapp 80 Fahrverbote

Hessenweit verhängten die Verkehrspolizisten 78 Mal Fahrverbote von mindestens einem Monat. Diese Raser kassierten außerdem mehrere hundert Euro Bußgeld und zwei bis drei Punkte.

Die allermeisten Verstöße lagen allerdings darunter: In 5.922 Fällen fuhren die Fahrerinnen und Fahrer maximal 20 km/h zu schnell und müssen lediglich ein Verwarngeld bis 70 Euro zahlen, in weiteren 2.191 Fällen gab es Bußgelder von 100 bis 200 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Polizei-Koordinator: "Aktionstag richtig und wichtig"

Polizeioberrat Stefan Jilg, Leiter der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste im Polizeipräsidium Mittelhessen und hessenweiter Koordinator des Blitzermarathons, zeigte sich zufrieden mit der Aktion. Viele Fahrerinnen und Fahrer hätten den Tag zum Anlass genommen, sich über die Standorte der Blitzer zu informieren und sich die Tempolimits auf ihren Fahrstrecken wieder ins Bewusstsein zu rufen, sagte er am Freitag.

Dass 8.000 Verkehrsteilnehmer geblitzt wurden, zeige aber auch: "Die Gefahren von zu schnellem Fahren sind vielen offenbar nicht bewusst." Daher seien Aktionstage wie der Blitzermarathon "wichtig und richtig", um den Fahrern die Tempolimits in Erinnerung zu rufen.

Die Reaktionen der kontrollierten Autofahrer fielen nach Einschätzung des Polizeipräsidiums Nordhessen "fast ausnahmslos positiv" aus. Viele Temposünder hätten sich einsichtig gezeigt.

Europaweiter Aktionstag

An europaweit angelegten Aktionstag "Speedmarathon 2023" hatte die Polizei am Freitag von 6 bis 22 Uhr kontrolliert. Die knapp 200 Messstellen in Hessen waren zuvor bekannt gegeben worden.

Zu hohes Tempo gilt als häufigste Ursache bei Unfällen mit Schwerverletzten oder Toten. Im Jahr 2022 gab es in Hessen laut Statistischem Landesamt 201 Unfälle, bei denen Menschen ums Leben kamen.

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