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Hörsaal der TU-Darmstadt bleibt gesperrt

Das Robert-Piloty-Gebäude der TU Darmstadt

Ein großer Vorlesungssaal der TU Darmstadt bleibt wohl bis zum Frühjahr gesperrt. Erste Anzeichen für Einsturzgefahr hätten sich verdichtet, teilte die Universität mit.

Wenige Tage, nachdem an der Philipps-Universität Marburg eine Hörsaal-Decke eingestürzt war, sperrte auch die TU Darmstadt vor etwa einer Woche ihren Hörsaal C 205 im Fachbereich Informatik - zunächst zu einer "baulichen Überprüfung". Wie die Universität am Freitag mitteilte, bleibt der Vorlesungssaal nun "bis auf Weiteres außer Betrieb".

Anzeichen auf Einsturzgefahr verdichtet

Es hätten sich die Anzeichen verdichtet, dass lastabtragende Bauteile möglicherweise "nicht mehr ausreichend stabil sind", hieß es in der Mitteilung. Dies sei das Ergebnis einer stichprobenartigen Öffnung an zwei Stellen des Dach- und Deckentragwerks in dieser Woche.

Experten hätten das Risiko der Überlastung und eines Materialversagens an tragenden Balken gesehen. Die gesamte Trockenbau-Decke in dem Hörsaal im sogenannten Robert-Piloty-Gebäude in der Stadtmitte müsse nun von unten geöffnet werden, um die "Zangenkonstruktion" vollständig begutachten zu können.

Möglicherweise bis Frühjahr 2024 geschlossen

Je nachdem, wie aufwendig die erforderlichen Sanierungsarbeiten werden, müsste der Hörsaal laut einer ersten Einschätzung bis ins Frühjahr hinein geschlossen bleiben, so die Universität.

Der Hörsaal C205 wurde nach Angaben der Hochschule zuletzt Ende des vergangenen Jahrhunderts generalsaniert. Bereits 2010 seien aufgrund von Hinweisen zu möglichen Baumängeln im Zuge der Sanierung Nachbesserungen durchgeführt worden.

In dem Hörsaal finden nach Angabe der Universität 28 Veranstaltungen pro Woche statt. Die Vorlesungen und Seminare würden nun auf andere Räume verteilt, es müsse derzeit keine Veranstaltung ausfallen.

Durch Marburger Einsturz "zusätzlich sensibilisiert"

Nach dem Einsturz der Decke des Marburger Hörsaals hatte der hr unter anderem die TU Darmstadt nach dem Zustand der Gebäude gefragt. Ein Sprecher hatte zu diesem Zeitpunkt angegeben, dass keines der insgesamt 175 Uni-Gebäude in einem kritischen baulichen Zustand sei.

"Durch das Unglück in Marburg sind wir zusätzlich sensibilisiert und haben die uns vorliegende Baudokumentation zu den Arbeiten am Tragwerk und zu Lastberechnungen noch einmal gesichtet", hatte TU-Kanzler Martin Lommel erklärt, wie es dann doch zur Sperrung kam. "Vorsicht und vorausschauendes Handeln haben für uns oberste Priorität."

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