Bildkombination: links, Menschen sehen einen Waldbrand in der Ferne, rechts Menschen und Feuerwehrleute auf einem Waldweg während eines Feuerwerks

Eine fehlgeleitete Rakete hat zum Abschluss des beliebten Gernsheimer Fischerfests einen Brand ausgelöst. Wegen der anhaltenden Trockenheit treffen die Städte Vorkehrungen für ihre Feuerwerke – oder denken über Absage nach.

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Feuerwerk beim Fischerfest verursacht Brand

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Mit einem traditionellen Feuerwerk ist das Fischerfest in Gernsheim (Groß-Gerau) am Montagabend zu Ende gegangen. Dabei kam es zu einem Zwischenfall: Auf der anderen Rhein-Seite in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Eich hat sich ein Busch entzündet. Es herrscht anhaltende Trockenheit und gestiegene Waldbrandgefahr.

Die Feuerwehr in Eich war unter anderem mit 24 statt der ursprünglich 15 geplanten Einsatzkräfte vor Ort und konnte das Feuer schnell löschen, wie sie dem hr am Dienstag erläuterte. Im Vorfeld seien aus Sicherheitsgründen zudem brandgefährdete Flächen gemäht worden. Dass sich trotzdem ein Feuer entfachen konnte, habe an einem fehlgeleiteten Feuerwerkskörper gelegen. Dieser sei unbeabsichtigt in einem Busch gelandet.

Das Feuerwerk war nach Angaben des Veranstalters, der Rheinischen Fischerfest Gernsheim GmbH, von den zuständigen Behörden genehmigt worden.

Main soll Brandgefahr bei Frankfurter Feuerwerken mindern

Fast zeitgleich ließ es auch die Stadt Frankfurt krachen: Zum Ende des Mainfests wurde am Montagabend ein großes Feuerwerk am Mainufer entzündet. Dafür wurden extra Vorkehrungen getroffen, wie Thomas Feda von der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt gegenüber dem hr erläuterte: "Wir haben im Vorfeld eng mit Feuerwehr, Ordungsamt und Feuerwehr zusammengearbeitet, es gab eine Gefahrenabwägung und dann auch entsprechende Auflagen."

Dazu gehörte laut Feda unter anderem, den Schießwinkel des Feuerwerks so einzustellen, dass die Glut möglichst im Main landet. Bestimmte Stellen seien vorsichtshalber bewässert worden, die Anzahl von Brandwachen erhöht worden.

Dass das Feuerwerk stattfinden konnte, sei keineswegs selbstverständlich, betonte Feda: "Im Jahr 2018 war es zum Beispiel so trocken, dass wir aus Sicherheitsgründen das Feuerwerk zum Mainfest ausfallen lassen haben." Ob es auch das traditionelle Feuerwerk zum Museumsuferfest Ende August geben wird, kann Feda noch nicht sagen: "Das wird erst kurz vorher feststehen." Jedoch werde inzwischen beim Museumsuferfest das Feuerwerk extra von einem Boot auf dem Main gezündet, so dass die Brandgefahr sich hier noch einmal verringere.

Fulda verzichtet auf Feuerwerk, Bad Wildungen hofft

In Fulda hingegen wurde vor rund eineinhalb Wochen auf das traditionelle Feuerwerk zum Schützenfest in dem innenstadtnahen Bereich verzichtet. Hier hatte laut Mitteilung des Veranstalters die Stadt Fulda aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Brandgefahr das Feuerwerk als zu riskant eingeschätzt und untersagt.

Auch in Nordhessen wird die Gefahrenlage durch Feuerwerke aufmerksam verfolgt. Schließlich ist das große Feuerwerk zum Lichterfest in Bad Wildungen (Waldeck-Frankenberg) eines der lang erwarteten Highlights. Momentan stünden die Anzeichen für eine Durchführung noch günstig, sagte der für die Stadt Bad Wildungen zuständige Veranstaltungsleiter Christoph Jarkow dem hr. Auch hier habe man sich mit der Feuerwehr und dem Ordnungsamt abgestimmt.

"Durch die Lage mitten im Kurpark ohne nahen Waldbestand sieht es momentan noch ganz gut aus", so Jarkow. Unter anderem auch, weil der Waldbrandgefahren-Index für die Region voraussichtlich am Samstag bei 3 – also bei mittlerer Gefahr – liegen soll. Sollte der Index am Samstag die Gefahrenstufe 4 erreichen und damit eine hohe Waldbrandgefahr verbunden sein, könnte das tatsächlich die Absage des Feuerwerks bedeuten.

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