Klinikneubau von auße´n

Nach mehr als vier Jahren Bauzeit ist in Groß-Umstadt das neue Bettenhaus der Kreisklinik fertiggestellt worden. Mit altmodischer Krankenhaus-Atmosphäre hat das helle, moderne Gebäude nicht mehr viel zu tun.

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Schlüsselübergabe für neues Bettenhaus der Kreisklinik Groß-Umstadt

Festgäste, sechs Männer, eine Frau, auf Bühne
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257 Betten und ein Hubschrauberlandeplatz – das ist der Neubau der Kreisklinik Groß-Umstadt, der in hellem Weiß auf dem Gelände direkt neben dem alten Gebäude erstrahlt. Im unteren Bereich gestatten große Glasfronten den Einfall von reichlich Tageslicht in das Gebäude.

Ministerin: "Architektonisch sehr gelungen"

"Es ist architektonisch sehr gelungen", lobt Sozialministerin Heike Hofmann (SPD) bei der symbolischen Schlüsselübergabe. "Eine helle, freundliche Bauweise mit warmen Tönen." Der Chefarzt der Frauenheilkunde, Alexander Ispas, spricht gar von einem "Jungbrunnen", der zusätzlich motiviere.

100 Millionen Euro hat das moderne Krankenhaus laut den Kreis-Kliniken Darmstadt-Dieburg gekostet. Geplant wurde es von Arge LSK Architekten/AF Architekten, umgesetzt und übergeben von mijic architects.

Man habe Wert auf Funktionalität und kurze Wege gelegt, so die Kliniken. Notaufnahme im Erdgeschoss, Intensivstation und Endoskopie im Obergeschosss, darüber drei Stockwerke mit modernen Zimmern.

Landrat: "Neue Maßstäbe in der Patientenbetreuung"

"Der Neubau des Bettenhauses steht für neue Maßstäbe in der Patientenbetreuung" sagt Klaus Peter Schellhaas (SPD). Der Landrat verspricht eine "optimale und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung im Landkreis und der Region." Man habe frühzeitig die Weichen gestellt und in Zukunftsfähigkeit investiert.

"Wir stellen die Versorgung nicht nur in Groß-Umstadt sicher, sondern auch in vielen Anrainerkommunen bis in den Odenwaldkreis hinein", ergänzt Kreissprecher Matti Merker. Ein Zentrum wie in Groß-Umstadt sei für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum enorm wichtig.

Hell und offen statt dunkler Flure

Der alte Bau von 1968 mit seiner typischen Krankenhausatmosphäre war in die Jahre gekommen. Die engen dunklen Flure machen einer hellen und offenen Gestaltung Platz. "Es wirkt gar nicht mehr wie ein Krankenhaus", sagt Merker und lobt die "Wohlfühlatmosphäre" des neuen Hauses.

Moderner Kreißsaal mit großer Gebärwanne

Die Klinik will attraktiv sein, zum Beispiel für werdende Mütter. Ihnen sowie den Beleghebammen sollen die modernen Kreißsäle mit jeweils einer Gebärwanne mehr Komfort bieten. Betriebsleiterin Pelin Meyer lädt interessierte Fachkräfte ein, sich schon jetzt zu informieren. Für zukünftige Mütter soll es laut Merker regelmäßig Führungen geben.

Maximal zwei Patienten pro Zimmer

Neu ist auch die großzügigere Belegung. Lagen in dem Altbau teilweise noch drei bis vier Patienten in einem Zimmer, sollen es künftig maximal zwei sein. Auch Einbettzimmer sind in dem neuen Bettenhaus verfügbar. "Die Logistik ist besser durchdacht", sagt Merker. So gebe es vom Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach einen direkten Weg in die Notaufnahme.

Die ersten strategischen Zielplanungen für das neue Haus reichen zurück bis in das Jahr 2008. Nach Jahren der baulichen Zielplanung und Vergabeplanung erfolgte 2019 der erste Spatenstich. Der Grundstein wurde dann 2020 gelegt.

Land trägt vierzig Prozent

Wie bei den meisten längerfristigen Bauvorhaben, mussten die Kosten im Laufe der Jahre auch hier nach oben korrigiert werden. Ursprünglich habe man 60 Millionen Euro veranschlagt, sagt Merker. Von den 100 Millionen Euro, die es jetzt wohl werden, trägt laut Klinik 40 Millionen Euro das Land.

Manfred Pentz (CDU), Minister für den Bund, Europa, Internationales und Entbürokratisierung, betont denn auch die "vetrauensvolle Zusammenarbeit" von Land, Kreis und Kommune. "Wir haben in Groß-Umstadt etwas Großartiges geschaffen." Neben den 40 Millionen Euro für die Darlehenstilgung habe das Land in den vergangenen Jahren 14,5 Millionen Euro Pauschalförderung ausgezahlt, so Pentz.

Umzug mit Sack und Pack im Juni

Der Wechsel vom alten in das neue Gebäude ist für Juni geplant. Bis dahin muss noch einiges vorbereitet werden. Der Umzug selbst soll dann innerhalb von zwei Tagen erfolgen. "Die Patienten werden aus den Zimmern gerollt und mit Sack und Pack über die Gänge in die neuen Zimmer geschoben", erklärt Merker. Dort ist dann schon alles für ihren Aufenthalt im neuen Ambiente bereit.

Was mit dem alten Bau passieren soll, ist noch nicht vollends geklärt. "Es war immer im Gespräch, dass er teilweise abgetragen wird", sagt Kreissprecher Merker. Nach dem Umzug würden sich erst einmal die politischen Gremien mit der Zukunft des zehnstöckigen Gebäudes befassen. Auch eine Nachnutzung des altehrwürdigen Gebäudes sei denkbar. Genaueres dazu lasse sich aber noch nicht sagen.

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Redaktion: Uwe Gerritz

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