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Kinderporno-Razzia in fast allen Landkreisen

 Ein Mann arbeitet an der Tastatur eines Laptops.

Mit einer Razzia sind Ermittler in Hessen gegen Kinderpornografie vorgegangen. Sechs der insgesamt 89 Beschuldigten sollen Kinder oder Jugendliche sexuell missbraucht haben. Insgesamt wurden über 900 Datenträger beschlagnahmt.

Die Polizei hat in der vergangenen Woche 85 Wohnungen, Häuser und andere Räumlichkeiten in Hessen durchsucht, um Beweise für sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen sicherzustellen. Wie das Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag mitteilte geht es um insgesamt 89 Beschuldigte - darunter 87 Männer und zwei Frauen - im Alter von 15 bis 79 Jahren.

Bei sechs der Beschuldigten stehe der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern oder Jugendlichen im Raum, den anderen 83 Beschuldigten werde Erwerb, Besitz oder Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie zur Last gelegt. Festnahmen oder Verhaftungen gab es demnach keine.

Zwei Maschinenpistolen gefunden

Insgesamt wurden bei den Durchsuchungen 909 Datenträger sichergestellt - darunter 122 Smartphones, 94 Computer und Laptops sowie 170 USB-Sticks. Diese sollen nun ausgewertet werden.

Bei einem Beschuldigten im Landkreis Offenbach seien zudem zwei teilweise unbrauchbar gemachte Maschinenpistolen gefunden worden. Der Mann habe die Waffen zwar legal besessen, aber nach einer Gesetzesänderung seine Waffen nicht vollständig ordnungsgemäß unbrauchbar gemacht. Er muss sich deshalb nun wegen illegalem Waffenbesitz verantworten.

Das LKA koordinierte die Einsätze im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften. Sie fanden in Darmstadt, Frankfurt, Kassel, Offenbach, Wiesbaden und in 19 hessischen Landkreisen statt. Lediglich im Werra-Meißner-Kreis und im Odenwaldkreis gab es keine Durchsuchungen. 237 Beamte waren im Einsatz. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen standen die Beschuldigten untereinander nicht im Austausch.

Spezielle Polizeieinheit mit rund 300 Mitarbeitern

Die Durchsuchungen haben Polizeibeamte aus der "BAO FOKUS" durchgeführt. BAO ist eine Polizeiabkürzung für "Besondere Aufbauorganisation", FOKUS steht für "Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern".

Seit Oktober 2020 besteht die Einheit mit mehr als 300 Mitarbeitenden. Sie soll sich in ganz Hessen konzentriert der Verfolgung von Kinderschändern widmen und die weltweiten Fahndungen gegen Kinderpornografie unterstützen, sagte Innenminister Peter Beuth (CDU) zum Jubiläum ihres zweijährigen Bestehens im vergangenen Jahr.

Zuletzt waren im März von der Polizeieinheit 104 Wohnungen durchsucht worden. Die Razzien zielten damals gegen insgesamt 106 Männer und Frauen. Neun von ihnen sollen Kinder oder Jugendliche sexuell missbraucht haben, 97 Beschuldigte sollen Kinder- oder Jugendpornografie hergestellt, besessen oder verbreitet haben.

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