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Anschlagspläne: Weitere Details zum Verdächtigen bekannt

Blick auf die Handschellen eines Justizbeamten.

Der 18 Jahre alte Terrorverdächtige aus Waldbrunn im Westerwald besucht das Gymnasium in Westerburg in Rheinland-Pfalz. Die Schule war bereits im Austausch mit den Sicherheitsbehörden. Im vergangenen Jahr hatte es einen Angriff auf einen Mitschüler gegeben.

Der festgenommene 18-Jährige aus Waldbrunn-Hausen (Limburg-Weilburg), der einen Terroranschlag geplant haben soll, stand bereits seit mehreren Monaten im Visier der Ermittlungsbehörden. Nach Recherchen des SWR war auch seine Schule in Westerburg in Rheinland-Pfalz in Kontakt mit den Sicherheitsbehörden.

Eine konkrete Gefährdungslage für die Schule habe aber nicht bestanden, sagte der Schulleiter des Gymnasiums dem SWR. Dies bestätigte dem SWR auch die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier.

Der 18-Jährige, der in der vergangenen Woche in Waldbrunn im Westerwald festgenommen wurde, sitzt in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und des Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.

Flaschenangriff auf Mitschüler

Nach der Festnahme in der vergangenen Woche hätten bereits Gespräche mit Mitschülerinnen und Mitschülern des 18 Jahre alten Oberstufenschülers stattgefunden. Auch die Eltern seien in Kenntnis gesetzt worden, sagte der Schulleiter.

Nach Informationen der Rhein-Zeitung soll es im Frühjahr 2022 einen Zwischenfall an der Schule gegeben haben. Der heute 18-Jährige soll demnach einen Mitschüler unter anderem antisemitisch beschimpft und nach einer verbalen Auseinandersetzung mit einer Flasche geschlagen haben. Der Mitschüler erlitt dem Bericht zufolge eine Schienbeinprellung und eine kleine Schnittwunde. Die Polizei Koblenz bestätigte am Freitag auf hr-Anfrage den Vorfall an der Schule.

Laut SWR wurde die Schulbehörde, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier, von der Schulleitung über das aggressive Verhalten des Verdächtigen informiert. Die Polizei wurde zudem eingeschaltet.

Speichermedien sowie Waffen und Munition sichergestellt

In seiner Freizeit soll der 18-Jährige der Schulbehörde zufolge an rechtsextremen Demonstrationen teilgenommen haben. In dem Waldbrunner Ortsteil Hausen, rund 13 Kilometer vom rheinland-pfälzischen Westerburg entfernt, engagiert sich der 18-Jährige bei der Freiwilligen Feuerwehr. Der Ortsvorsteher aus Waldbrunn beschrieb den Terrorverdächtigen als "zurückhaltend, höflich und hilfsbereit".

Wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Frankfurt nach der Festnahme mitteilten, hatten erste Auswertungen der beschlagnahmten Gegenstände den Tatverdacht gegen den 18-Jährigen erhärtet. Bei der Wohnungsdurchsuchung am Mittwoch vergangener Woche hatten die Ermittler zahlreiche digitale Speichermedien wie Computer und Mobiltelefone sowie Waffen und Munition sichergestellt.

"Antisemitische und rechtsextremistische Grundeinstellung"

In Internetforen soll der Schüler angekündigt haben, für seine politischen Ziele Menschen töten zu wollen. Laut LKA und Staatsanwaltschaft hat der Tatverdächtige "eine verfestigte gewaltbereite, antisemitische sowie rechtsextremistische Grundeinstellung". Weitere Angaben zu den Anschlagplänen machte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht.

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