Tiernachwuchs 2024Zahlreiche Tierbabys bedrohter Arten in Hessens Zoos
In den hessischen Zoos sind im Jahr 2024 viele Tierbabys zur Welt gekommen. Darunter befinden sich etliche Exemplare gefährdeter und stark bedrohter Tierarten.
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Es gibt Nachwuchs bei den Trampeltieren im Opel-Zoo. In der vergangenen Woche kam Valentina zur Welt, wie der Zoo berichtete. Gemeinsam mit dem Muttertier Vlocka sei sie schon auf einem abgetrennten Teil der Außenanlage zu sehen.
Valentina erkunde zunehmend sicher ihre Umgebung auf ihren langen Beinen. Sie habe schon kurz nach der Geburt aufstehen und laufen können, „doch bis Koordination und Feinmotorik aufeinander eingespielt sind, braucht es wie bei jedem Nachwuchs einige Zeit“, teilte der Zoo mit.
Bild 2/25 |Zwei Erdmännchen-Junge im Tierpark Sababurg, Januar 2025
Im Tierpark Sababurg in Hofgeismar (Kassel) sind bereits Mitte Januar zwei Erdmännchen geboren worden.
Erdmännchen kommen blind und nackt zur Welt und wiegen dabei gerade einmal 25 bis 36 Gramm. Erst nach etwa 14 Tagen öffnen sie ihre Augen und unternehmen erste Entdeckungstouren im Schutz der Familie.
Bild 4/25 |Okapi im Frankfurter Zoo, Januar 2025
Nachwuchs bei den Okapis im Frankfurter Zoo: Das knapp zwei Monate alte Jungtier der als stark vom Aussterben bedrohten Waldgiraffen steht dicht neben seiner Mama. "Fioti", wie das junge Okapi getauft wurde, kam bereits am 5. Dezember auf die Welt.
Ein kleines Okapi-Weibchen etwa entzückte Besucherinnen und Besucher des Frankfurter Zoos, es wurde im Juli geboren und erhielt den Namen "Shimoni".
Okapis sind stark gefährdet, wie eine Sprecherin des Zoos erklärte. Im Zoo könnten Erkenntnisse über die Waldgiraffen gewonnen werden, die zur Arterhaltung auch in ihrer Heimat beitragen, dem tropischen Regenwald der Demokratischen Republik Kongo.
Seltenen Nachwuchs gab es auch Ende März zu bewundern: Erstmals seit 54 Jahren kam in Frankfurt ein Gelbrückenducker zur Welt, eine scheue und wenig bekannte Art, die ursprünglich in West- und Zentralafrika vorkommt. Sie gilt laut Sprecherin als potenziell gefährdet.
Das Jungtier erhielt den Namen "Karli", inzwischen ist es schon groß. Aktuell gibt es in europäischen Zoos nur vier Zuchtpaare, koordiniert wird das Zuchtprogramm von Frankfurt aus.
Tierbabys sind auch im Kronberger Opel-Zoo ein Besuchermagnet. Im Juni kam dort ein Roter Panda zur Welt, der zunächst in der Wurfhöhle heranwuchs, bevor er sich ab September auch im Gehege den Besucherinnen und Besuchern präsentierte. Weil es so lange dauerte, bis sich das Weibchen nach draußen wagte, bekam es den Namen "Shuilian" (mandarin für "Die noch Schlafende")
Auch drei kleine Weißrüssel-Nasenbären lebten nach ihrer Geburt im Juni zunächst zurückgezogen, bevor sie die Außenanlage erkundeten. Im Mai wurde ein Roter Vari geboren, die Tiere zählen zu den Feuchtnasen-Primaten und stammen aus Madagaskar.
Viele weitere Jungtiere gab es 2024 im Opelzoo zu bewundern, darunter Trampeltier-Nachwuchs "Ella-Marie" und Zebra-Hengstfohlen "Amido". Momentan sei eine Elefanten-Kuh trächtig, sagte eine Zoo-Sprecherin. Im Sommer soll es so weit sein.
Welche Tierart Nachwuchs bekommt, ist nicht dem Zufall überlassen. Europaweit werden Zuchtprogramme koordiniert, um die genetische Vielfalt zu erhalten. "Jedes einzelne Tier ist hier dokumentiert", sagte die Sprecherin des Opel-Zoos. Viele der Arten sind in ihrem natürlichen Bestand gefährdet.
Auch im Vivarium in Darmstadt kamen Tierbabys zur Welt. Ein Sprecher der Stadt hob besonders den Nachwuchs der als bedroht eingestuften Marderkaninchen hervor. Auch über Nachwuchs bei den Azara-Aguti habe sich der Zoo sehr gefreut. Die aus Südamerika stammenden Nagetiere gelten ebenfalls als gefährdet.
"Schönheit und Niedlichkeit liegen auch immer im Auge des Betrachters", sagte der Sprecher. Daher werde im Vivarium die Freude über Nachwuchs vor allem durch dessen Bedeutung für den Arterhalt und die Artenvielfalt geprägt.
Zum 2024 ausgewilderten Nachwuchs des Zoos gehören ein Waldkauz und heimische Schmetterlinge, darunter die Arten Kupferglucken und Mittlere Weinschwärmer.