CDU-Ministerpräsident Boris Rhein sieht einen "klaren Regierungsauftrag" der Bürgerinnen und Bürger für die Union. Die Wähler hätten die Hessen-CDU und damit "Stil und Stabilität, aber auch sanfte Erneuerung gewählt", sagte er in Wiesbaden. "Wir haben den Regierungsauftrag und wir werden natürlich diesen Regierungsauftrag annehmen", betonte Rhein.
Bei der Wahlparty der Freien Wähler in Gießen ist die Stimmung ambivalent. "Ich bin über das Ergebnis persönlich enttäuscht", sagte der Landesvorsitzende Engin Eroglu. "Wir Freien Wähler sind bereit für mehr. Wir hätten mehr holen können." Die Partei werde jetzt analysieren, weshalb es nicht für mehr Stimmen gereicht habe. Mit 3,5 Prozent in der Hochrechnung habe die Partei "einen Meilenstein" gesetzt. Er hoffe noch auf 4 Prozent bis zum Ende des Wahlabends, "damit wir dann von dort wieder angreifen können bei der nächsten Wahl".
Der Grünen-Spitzenkandidat und bisherige Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir hat sich vom Ergebnis seiner Partei enttäuscht gezeigt. "Wir hätten uns natürlich ein besseres Ergebnis gewünscht", sagte er im Landtag. Die Grünen liegen laut aktueller Hochrechnung hinter CDU, AfD und SPD. Er rechtfertigte dies mit der Bundespolitik der Ampel. "Wenn ihr euch diese Hochrechnungen jetzt anschaut, dann ist das einfach so: Alle Parteien, die an der Bundesregierung beteiligt sind, hatten keinen Rückenwind und mussten bergauf kämpfen."
Angesichts der Prognose, wonach die FDP mit 5 Prozent gerade eben so in den Landtag käme, schwört ihr Spitzenkandidat Stefan Naas seine Anhängerschaft auf eine "lange Nacht" ein. Er gibt sich zugleich kämpferisch: "Wir schaffen das!"
Zum Abschluss des AfD-Wahlkampfes in Wiesbaden haben am Samstag zahlreiche Menschen gegen Rechts demonstriert. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen und Parteien warnte unter dem Motto "Wiesbaden zeigt Flagge", die AfD sei eine Gefahr für die Demokratie.
Bis der Wahlkampf in Hessen Fahrt aufnahm, hat es etwas gedauert. Zum Schluss stritten sich vor allem CDU und SPD. Ein Rückblick auf die hessischen Parteien und die harten Wochen vor der Landtagswahl.
Einen Tag vor der Landtagswahl hat die SPD noch einmal für Spitzenkandidatin Nancy Faeser getrommelt. Zum Wahlkampfabschluss kam unter anderem SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert nach Marburg. Die AfD versammelte ihre Anhänger in Wiesbaden.
Wenn am Sonntag ein neuer Landtag gewählt wird, zählt jede Stimme. Noch bei der letzten Wahl waren viele Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ausgeschlossen - jetzt dürfen viele von ihnen erstmals wählen.
Auf einem Plakat in Bayern wirbt der hessische FDP-Spitzenkandidat Stefan Naas um Wählerstimmen. Ein Liberaler auf Abwegen? Und wer hatte sich da eigentlich im Bundesland geirrt?
Zwei Tage vor der Landtagswahl gibt es internen Streit bei den Freien Wählern. Drei Vorstandsmitglieder sind aus der Partei ausgetreten. Das, obwohl die Freien Wähler in den aktuellen Umfragen gut dastehen – sie könnten es am Sonntag über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen.
In einem sind sich die Parteien vor der Hessen-Wahl einig: Die Planungsprozesse für neue Bahnstrecken dauern zu lang. Aber gerade in Ballungsgebieten wie der Rhein-Main-Region sind die Anforderungen komplex, wie das Beispiel Regionaltangente West zeigt.
Das ZDF darf sich bei seiner Berichterstattung im linearen Fernsehen zu den bevorstehenden Landtagswahlen in Hessen und Bayern auf die Ergebnisse von Parteien mit mehr als drei Prozent beschränken.
Der Landtagswahlkampf nähert sich dem Ende. Grüne, FDP und Linke haben prominente Bundes-Politiker nach Hessen eingeladen. Die hessenschau war bei den Höhepunkten live vor Ort.
Welche Kandidaten stellen sich zur Wahl, was sagen die Umfragen, und worüber entscheidet noch mal der Landtag? Fragen und Antworten zur Hessen-Wahl 2023 - die nicht nur, aber auch für Erstwählerinnen und Erstwähler wichtig sind.
Kann man sich mit KI-Unterstützung über die Wahl informieren? Eine Untersuchung der Organisation Algorithmwatch in Zusammenarbeit mit dem hr und anderen Medien zeigt: Die Technologie ist unausgereift, irreführend und potenziell gefährlich für die Demokratie.
Am Montagabend standen sich Boris Rhein (CDU), Nancy Faeser (SPD) und Tarek Al-Wazir (Grüne) im hr-fernsehen beim Spitzenkandidaten-Triell gegenüber. Gäste aus dem Studio berichten, was ihnen gefallen hat - und was nicht.
Der Ruf der hessischen Polizei ist ramponiert. Rechtsextreme Chats, Vorwürfe nach dem Hanau-Attentat, illegale Datenabfragen. Nun tritt mit Innenminister Beuth ihr oberster Dienstherr ab. Einige ungelöste Aufgaben bleiben.
Wurde die Inflation wirklich vom Ukraine-Krieg verursacht? Gibt es mehr oder weniger Sozialwohnungen? Und was bringen sichere Herkunftsländer? Darüber stritten die Ministerpräsidenten-Kandidaten Rhein, Al-Wazir und Faeser im hr-Triell. Wer hatte Recht?
Wer wird der künftige Ministerpräsident? Am 8. Oktober gehen mit den Spitzenkandidaten von CDU, Grünen und SPD gleich drei Politiker ins Rennen. Amtsinhaber Rhein, seinen Vize Al-Wazir und Bundesinnenministerin Faeser trennt nicht nur die Ausgangslage.