Eine Figur sitzt mit einem Laptop auf einer Wahlurne vor einer Hessenkarte. Die Illustration ist auf einem blauen Hintergund mit Verlauf und Wahlkreuz.

Wo haben die Parteien am besten abgeschnitten? Wie unterschiedlich haben Frauen und Männer gewählt? Und wie groß ist der Unterschied zwischen Großstädten und ländlichen Gemeinden? Unsere Datenanalyse zur Landtagswahl.

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Wählerwanderungen bei der Landtagswahl

hs
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Wo waren die Parteien am erfolgreichsten?

Bei vergangenen Wahlen konnten die Parteien in bestimmten Regionen Hessens bei den Zweitstimmen besonders punkten: die CDU im Osten, die SPD im Norden, Grüne und Linke häufig in größeren Städten. Bei dieser Landtagswahl hat sich das verschoben. Die CDU gewann zahlreiche Wahlkreise der SPD und Grünen.

So gingen fast alle Direktmandate an die CDU. Neben der Union konnten nur die Grünen drei Wahlkreise für sich gewinnen: Kassel I, Darmstadt-Stadt I und Frankfurt V.

Ihr bestes Landesstimmen-Ergebnis erreichte die CDU auf Gemeindeebene in Rasdorf im Kreis Fulda (53,6 Prozent). Die AfD punktete in Sinntal im Main-Kinzig-Kreis (32,7 Prozent). Die SPD erzielte ihr bestes Ergebnis in Wesertal im Kreis Kassel (30,7 Prozent), die Grünen in Darmstadt (27,3 Prozent). Am erfolgreichsten war die FDP in Steinbach im Hochtaunus (13,7 Prozent), die Linke in der Stadt Marburg (9,9 Prozent) Die Freien Wähler bekamen besonders viele Stimmen in Eiterfeld im Kreis Fulda (14,6 Prozent).

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Wo schnitten die Parteien am schlechtesten an?

Für Linke und FDP ging es in einigen Gemeinden bei den Landesstimmen tief in den einstelligen Bereich. Auch SPD und Grüne erzielten teilweise nur einstellige Wahlergebnisse. Die CDU erhielt ihr schlechtestes Ergebnis in Darmstadt (22,8 Prozent), die AfD in Marburg (10,1 Prozent). Darmstadt gilt als Grünen-Hochburg, in Marburg bekommt die Linke generell viele Stimmen.

Die prozentual wenigsten Stimmen gab es für die SPD in Rasdorf im Kreis Fulda (4,8 Prozent). Dort erzielte die CDU hingegen ihr bestes Ergebnis. Besonders schlecht schnitten die Grünen in Heringen in Hersfeld-Rotenburg und in Schwarzenborn im Schwalm-Eder-Kreis (3,5 Prozent) ab, die FDP in Weißenborn im Werra-Meißner-Kreis (0,9 Prozent).

Die Linke erhielt in Cornberg (Hersfeld-Rotenburg) und Poppenhausen (Fulda) nur 0,7 Prozent der Stimmen. Die Freien Wähler bekamen ihr schlechtestes Ergebnis in Königstein im Hochtaunus (1,6 Prozent).

Wo gab es die meisten Gewinne oder Verluste für die Parteien?

Die Gewinner dieser Wahl sind eindeutig die CDU und AfD. Beide Parteien konnten in allen Wahlkreisen und Gemeinden bei den Landesstimmen Gewinne verzeichnen. Grüne und SPD machten hingegen in allen Gemeinden Verluste.

Den größten Zuwachs erhielt die CDU in Wartenberg im Vogelsberg (+16,6 Prozentpunkte). Die AfD gewann besonders in Merenberg in Limburg-Weilburg (+14,0) dazu. Die SPD machte den geringsten Verlust in Oestrich-Winkel im Rheingau-Taunus (-0,5) und die höchsten in Cornberg in Hersfeld-Rotenburg und Baunatal im Kreis Kassel (-14,2). Die Grünen verloren am wenigsten Stimmen in der Stadt Marburg (-0,8), am meisten in Lützelbach im Odenwald (-9,8).

Die FDP gewann die meisten Stimmen in Ottrau im Schwalm-Eder-Kreis (+0,6) dazu, Verluste machte sie in Abtsteinach im Kreis Bergstraße (-8,1). Die Freien Wähler punkteten in Grebenau im Vogelsberg (+6,2), während sie in Selters in Limburg-Weilburg besonders viele Stimmen verloren (-5,2). Bei der Linken gab es den größten Gewinn in Schwarzenborn in Schwalm-Eder (+0,6), den größten Verlust in Michelstadt im Odenwald (-5,3).

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Wo war die Wählerbewegung am größten?

In zahlreichen Gemeinden wechselten die Wählerinnen und Wähler und gaben einer anderen Partei die Stimme als bei der Landtagswahl 2018. Die Wechselbewegung in den hessischen Gemeinden belief sich auf Werte zwischen fast 11 und über 25 Prozent.

Die wenigsten Wechselwähler gab es in den großen Städten Marburg (10,6 Prozent) und Offenbach (10,9 Prozent). Die meisten Menschen änderten ihre Parteienwahl in Gemünden in Waldeck-Frankenberg mit 25,4 Prozent.

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Wie haben die Menschen in der Stadt und auf dem Land gewählt?

In großen Städten wählen die Menschen oft anders als in kleineren, ländlichen Gemeinden - so auch bei dieser Wahl. Eine Gemeinsamkeit gibt es jedoch: Die CDU liegt in größeren wie kleineren Städten vorne. Die Plätze danach unterscheiden sich, je nach Gemeindegröße.

So landete in kleineren Städten mit unter 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Kleinstädten mit weniger als 20.000 Einwohnern die AfD auf dem zweiten Rang. In Mittelstädten teilen sie sich den Platz mit den Grünen und in Großstädten hingegen konnten die Grünen den zweiten Platz gewinnen. In Großstädten mit über 100.000 Einwohnern wählte sogar jeder Vierte die Grünen. Die AfD hingegen nicht mal jeder Zehnte.

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Gibt es Unterschiede bei Frauen und Männern?

Männer und Frauen haben bei der Landtagswahl durchaus unterschiedlich gewählt. So schnitt die AfD bei Männern deutlich besser ab als bei Frauen. Demnach lag die CDU mit 34 Prozent bei den männlichen Wählern vorne, die AfD mit 22 Prozent dahinter. Auf dem dritten Platz landete die SPD (14 Prozent), auf dem vierten die Grünen (13 Prozent).

Bei den weiblichen Wählerinnen hingegen landete die AfD nur auf Platz vier mit 14 Prozent. Die Frauen haben ebenfalls vor allem CDU (35 Prozent) gewählt, doch auch Grüne (17 Prozent) und SPD (16 Prozent) erhielten mehr Stimmen als die AfD.

Bei Frauen und Männern liegt die CDU vorn, die Plätze danach unterscheiden sich.

Was haben jüngere Menschen gewählt, was ältere?

In allen Altersgruppen landete die CDU bei den Zweistimmen auf dem ersten Platz. Dabei war sie bei den Älteren deutlich beliebter als bei Jüngeren: Die Prozentzahl nahm mit steigendem Alter zu. So wählten 21 Prozent der 18- bis 24-Jährigen die CDU, bei den über 70-Jährigen kam die Partei hingegen auf 48 Prozent.

In allen Altersgruppen konnte die AfD Platz zwei erzielen - mit Ausnahme der über 70-Jährigen. Dort landete die SPD mit 22 Prozent auf Platz zwei, die AfD (9 Prozent) hinter den Grünen (11 Prozent) nur auf dem vierten Platz. Den höchsten Anteil an AfD-Wählern gab es bei den 35- bis 44-Jährigen mit 24 Prozent.

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Wie ist die Wahlbeteiligung ausgefallen?

Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu 2018 leicht gesunken und lag bei 66,0 Prozent. Die wenigsten Wahlberechtigten gaben 2009 ihre Stimme ab. Damals lag die Beteiligung bei 61,0 Prozent. Die Wahl war eine vorgezogene Wahl, nachdem sich der Landtag wegen einer gescheiterten Regierungsbildung selbst aufgelöst hatte. Am höchsten war die Wählerquote 2013, damals gingen 73,2 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahl.

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Der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler in Hessen ist im Vergleich zu vorherigen Landtagswahlen deutlich gestiegen. Bei der vergangenen Wahl gaben etwas über 24,3 Prozent der Wähler ihre Stimme vorab per Brief ab. In diesem Jahr lag der Anteil bei 36,6 Prozent und damit rund 12 Prozentpunkte höher.

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Wo kommen die Daten her?

Die Analyse zu den stärksten und schwächsten Parteien, Gewinnen und Verlusten, der Wahlbeteiligung und Briefwahlquote wurde auf Basis des vorläufigen amtlichen Endergebnisses erstellt.

Die Daten zu den Altersgruppen, Gemeindegrößen und Geschlechtern stammen von infratest dimap. Sie beruhen auf repräsentativen Befragungen von Wählerinnen und Wählern direkt nach der Stimmabgabe (Exit Poll).

Wir haben alle Parteien abgebildet, die bei der Landtagswahl über drei Prozent der Stimmen erhielten. Dabei haben wir die abgegebenen Zweitstimmen, also die Stimmen für die jeweiligen Parteien, analysiert.

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