Video

Das hr-Sommerinterview mit Linken-Fraktionschefin Kula

Elisabeth Kula (Linke) im hr-Sommerinterview.

Chronischer Streit und Wahlpleiten: Angesichts der Krise der Linken geht Landtagsfraktionschefin Kula hart mit ihrer Partei ins Gericht. Trotzdem gibt sie sich im hr-Sommerinterview mit Blick auf die Hessenwahl 2023 optimistisch. Und das hat mit Robin Hood zu tun.

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Elisabeth Kula, ist höchst unzufrieden mit dem aktuellen Zustand ihrer chronisch zerstrittenen Partei: "So eine Linke brauche ich auch nicht. So eine Linke braucht niemand", sagte Kula im hr-Sommerinterview.

Die Partei habe in den vergangenen Jahren kein gutes Bild abgegeben. Die Menschen wüssten nicht mehr, wofür die Linke eigentlich stehe: "Wir haben keine Zeit mehr, uns so viel mit uns selbst zu beschäftigen. Wir müssen jetzt raus zu den Menschen", forderte Kula.

Aufgabe als "Robin Hood"

Kula ist eine von zwei Fraktionsvorsitzenden der Linken. Sie teilt sich die Aufgabe mit Jan Schalauske, seitdem die frühere Fraktionschefin Janine Wissler als Bundesvorsitzende der Linken nach Berlin gegangen ist.

In der aktuellen politischen Situation werde ihre Partei mehr denn je gebraucht, sagte Kula. Denn in den vergangenen Jahrzehnten habe es eine Umverteilung von unten nach oben gegeben. Die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander, Hessen habe bei der Armutsquote mit 18,3 Prozent einen Höchststand erreicht.

"Die Linke ist quasi Robin Hood. Unsere Aufgabe ist es, diese Missstände anzuprangern und sie zu verändern", sagte die 32-Jährige. Da gleichzeitig mit der Armut auch der Reichtum im Land gestiegen sei, sei die Aufgabe aktueller denn je. Elisabeth Kula wurde nach eigenen Angaben als Kind schon Robin Hood genannt, weil sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn gehabt habe.

Zuversichtlicher Blick auf Landtagswahl

Trotz schlechter Wahlergebnisse und Umfragewerte in jüngster Zeit: Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl im Herbst 2023 warnt Kula vor einem verfrühten Abgesang auf die Linkspartei: "In Hessen war es traditionell immer knapp, aber wir haben es immer allen gezeigt."

Sie sei überzeugt davon, dass die Linke in Hessen es auch bei der kommenden Wahl wieder in den Landtag schaffe. "Wir sind nämlich diejenigen, die immer wieder die Anliegen von Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, in den Landtag einbringen. Das macht sonst keiner", sagte Kula.

Kritik an Waffenlieferungen

Kula ist weiterhin gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, weil sie nicht dazu beitrügen, diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden. Bislang sei viel zu wenig getan worden, um den Krieg auf diplomatischen Weg zu beenden, kritisierte sie.

Sie sagte aber auch: "Ich vertraue Putin überhaupt nicht. Wir sind keine Putin-Freunde, ich bin keine Putin-Freundin, auch keine Russland-Freundin." Dennoch bleibe sie dabei, dass in jeder kriegerischen Auseinandersetzung zunächst auf diplomatischer Ebene alles getan werden müsse, was möglich sei.

Weitere Informationen

hr-Sommerinterviews

Die hr-Sommerinterviews laufen samstags um 10.05 Uhr auf hr-iNFO, um 18.20 Uhr im hr-fernsehen sowie als Zusammenfassung um 19.30 Uhr in der hessenschau, auf hessenschau.de und in den Social-Media-Kanälen des hr. Alle Termine:

23. Juli: René Rock (FDP)
30. Juli: Elisabeth Kula (Linke)
13. August: Boris Rhein (CDU)
20. August: Robert Lambrou (AfD)
27. August: Tarek Al-Wazir (Grüne)
3. September: Günter Rudolph (SPD)

Ende der weiteren Informationen
Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen
Formular

hessenschau update - Der Newsletter für Hessen

Hier können Sie sich für das hessenschau update anmelden. Der Newsletter erscheint von Montag bis Freitag und hält Sie über alles Wichtige, was in Hessen passiert, auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbstellen. Hier erfahren Sie mehr.

* Pflichtfeld

Ende des Formulars