Oliver Glasner

Beim VfB Stuttgart will Eintracht Frankfurt auch in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur finden. Die Herausforderung ist groß, die Verletztenliste in der Abwehr immer noch lang – die Stimmung ist dennoch prächtig.

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Die komplette Eintracht-PK vor dem Spiel in Stuttgart

Oliver Glasner auf der Pressekonferenz
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Ganz am Ende, die Pressekonferenz war eigentlich schon vorbei, da zeigte sich Oliver Glasners kompletter Grad an Entspannung. "Ich muss dich korrigieren", sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt mit einem Grinsen zu seinem Pressesprecher neben ihm.

"Es geht nicht darum, den Zuschauerrekord zu knacken. Es geht darum, gegen Bayern München zu gewinnen und es viel besser zu machen als wir im Auftaktspiel." Ein kleiner Gruß an die Fußballerinnen der Eintracht, die an diesem Freitagabend (19.15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen München die neue Bundesliga-Saison eröffnen.

Glückshormone und Kräfteverschleiß bei der Eintracht

Dass sich Glasner wenige Stunden vorher derart locker zeigte und über das eigene 1:6 gegen den FCB flachste, ist durchaus bemerkenswert. Klar, da dürften immer noch einige Glückshormone eine Rolle spielen: Zu bedeutsam war das 1:0 bei Olympique Marseille am vergangenen Dienstag, zu euphorisierend waren das erste erste Tor und der erste Sieg in der Frankfurter Champions-League-Historie.

Allerdings: Der Coach und seine Mannschaft befinden sich am Ende der nunmehr dritten Englischen Woche dieser Saison, und auch beim Europa-League-Sieger macht sich ein Kräfteverschleiß bemerkbar.

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Pyro, Lindström und ein historischer Sieg mit Makel

Lindström Eintracht Marseille
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Es sei gut, mal drei volle Tage Luft zwischen zwei Spielen zu haben, deutete Glasner die Wichtigkeit des Themas Belastungssteuerung in Wochen wie diesen an. Nach dem Südfrankreich-Trip steht erst am Samstag (15.30 Uhr) wieder Bundesliga-Fußball auf dem Programm, diesmal beim VfB Stuttgart.

Dazwischen baute der Trainer einen für die Profis komplett freien Donnerstag ein, einzig zur Behandlung beim Physio schauten Spieler wie Randal Kolo Muani auf dem Profi-Campus im Stadtwald vorbei. Und während Rafael Borré seinen 27. Geburtstag so in vollen Zügen genießen konnte, dürfte sich Glasner über zwei aktuell sehr wichtige Fragen Gedanken gemacht haben.

Eintracht Frankfurt weiter ohne Pellegrini

Die erste: Mit welcher Formation und mit welchem Personal soll die Eintracht in das Auswärtsspiel beim VfB gehen? Trotz der in Marseille geglückten Rückkehr zur Dreier-Abwehrkette will sich der Frankfurter Trainer nur ungern in die Karten schauen lassen, zumindest in der Theorie ist eine Viererkette weiterhin möglich. "In meinem Kopf spuken ziemlich viele Gedanken rum", sagte Glasner. Und das ist gar nicht mal so schlecht.

Neben Jérôme Onguéné (Adduktoren), Almamy Touré und Christopher Lenz fällt nämlich mit Linksverteidiger Luca Pellegrini eine weitere Defensivkraft nach wie vor aus. Der Italiener, der sich ähnlich wie Touré und Lenz mit Oberschenkelproblemen rumplagt, konnte in dieser Woche nur individuell und mit ganz geringer Belastung trainieren.

Für den Fall, dass die Hessen mit einer Viererkette auflaufen sollten, bietet Glasner Alternativmöglichkeiten wie Timothy Chandler, Faride Alidou oder Hrvoje Smolcic an. Die Kernbotschaft des Übungsleiters: In der aktuellen Lage sind Stammpositionen zweitrangig, der Einsatz eines jeden einzelnen ist viel wichtiger.

In der Zentrale einer Dreierkette dürfte der in Marseille stark auftrumpfende Routinier Makoto Hasebe erneut zum Zug kommen. "Das werde ich noch mit ihm besprechen", kündigte Glasner an. "Wenn er den Daumen hebt, wird er spielen. Ich gehe davon aus, dass er dabei sein will."

Glasner: "... aber wir schaffen es nicht immer"

Frage Nummer zwei, mit der sich der Trainer beschäftigt haben dürfte – und die er auch selbst formulierte: "Schaffen wir es, und ist es auch der Anspruch, alle drei Tage jedes Spiel zu gewinnen?" Die klare Antwort des Österreichers: "Natürlich wollen wir das. Aber wir schaffen es nicht immer."

Dafür müsse sein Team nämlich nicht nur körperlich an die Leistungsgrenze gehen, sondern auch mental sowie technisch-taktisch. "Wenn wir das nicht haben, kann mal ein Spiel rauskommen wie das gegen Wolfsburg." Und obwohl selbst dieses 0:1 erst eine knappe Woche alt ist: Oliver Glasner und Eintracht Frankfurt sind wieder entspannt. Königsklassen-Glückshormonen sei Dank.

So könnte Eintracht Frankfurt beim VfB Stuttgart spielen:

Eintracht Stuttgart Aufstellung