Ein Mann im schwarz-rot gestreiften Trikot zeigt - auf dem Spielfeld stehend - mit dem Arm in eine Richtung.

Ellyes Skhiri wird bei Eintracht Frankfurt immer wichtiger. Seine torgefährlichen Aktionen erinnern stark an die Zeiten, die ihn beim 1. FC Köln mit zu einem der besten Bundesliga-Sechser haben aufsteigen lassen.

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Highlights: Viktoria Köln - Eintracht Frankfurt

Farès Chaibi von Eintracht Frankfurt im Zweikampf mit Jeremias Lorch von Viktoria Köln
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Als Ellyes Skhiri im Juni ablösefrei bei Eintracht Frankfurt ansiedelte, wurde dies berechtigerweise als Coup bezeichnet. Der Tunesier hatte beim 1. FC Köln ein richtig starkes Halbjahr hingelegt und sieben Treffer erzielt. Der kicker wählte ihn nicht ohne Grund in seiner Rangliste auf Platz eins der defensiven Mittelfeldspieler - und das vor prominenten Namen wie Konrad Laimer, Joshua Kimmich oder Emre Can.

Skhiri schon wieder sehr laufstark

Frankfurt bekam aber nicht nur einen torgefährlichen Sechser, sondern auch einen enorm laufstarken. Der 28-Jährige spulte in der Vorsaison 396,23 Kilometer ab und trohnte damit über allen. In dieser Spielzeit belegt Skhiri mit 114,1 zurückgelegten Kilometern Rang zwei hinter Heidenheims Lennard Maloney.

Dennoch murrte das Umfeld des hessischen Traditionsvereins in den ersten Wochen etwas. Skhiri lief zwar viele Räume zu, doch er ließ den Kölner Glanz etwas vermissen. Ausgerechnet der Patzer des Mr. Zuverlässig leitete den Ausgleichstreffer im ersten Gruppenspiel der Conference League gegen den FC Aberdeen ein. Der als sensibel geltende Mittelfeldmann grübelte möglicherweise etwas zu lange über diesen Fehler.

Eintracht-Trainer Toppmöller lobt Skhiri-Entwicklung

Als Skhiri im Spiel in Wolfsburg die Führung verpasste und anschließend bei PAOK erneut unglücklich agierte, stellte sich daher bei Teilen der Fangemeinde die Frage: "Wo ist der Köln-Skhiri hin"? Trainer Dino Toppmöller drehte seitdem offenbar an den richtigen Stellschrauben. Nach der Länderspielpause zündete der emsige Dauerläufer auch vor dem Tor in den nächsten Gang. Skhiri traf in Hoffenheim, gegen Helsinki und im Pokal auch bei Viktoria Köln. Hinzu kam eine herausragende Vorarbeit gegen Borussia Dortmund. Er steht somit schon bei vier Treffern und einem Assist.

Toppmöller, der Skhiri in den 16 Pflichtspielen nur einmal vorzeitig aus Schonungsgründen vom Feld nahm, lobte seinen Dauerbrenner: "Mir gefällt bei Ellyes gut, dass er die Dinge, die man ihm sagt und auf Videos zeigt, sofort umsetzen will. Das trägt dann irgendwann Früchte. Im Moment läuft es ganz gut. Das kann gerne so weitergehen."

Hat Skhiri die Systemumstellung geholfen?

Die Eintracht jedenfalls hat ihren so lange gesuchten und vor allem in der vergangenen Saison schwer vermissten Sechser gefunden. Skhiri hat zwar vor allem in Sachen Passquote (86,49 Prozent bedeutet Rang 44) noch Luft nach oben, teilweise hatte er in der gefährlichen Zone etwas leichtfertige Ballverluste. Die Zweikampfquote von 49,5 Prozent ist zudem bislang unterdurchschnittlich, in Köln lag diese noch bei 55,8 Prozent.

Was ihm aber für das Verständnis auf dem Feld enorm geholfen hat, ist der Systemumbau von Toppmöller. Seitdem die Frankfurter mit der ihm aus Kölner Zeiten bestens bekannten Viererkette agieren, fühlt sich der Nationalspieler sichtlich wohler und agiert befreiter. Der Flow, in den die Hessen, die von 16 Pflichtspielen in dieser Saison nur zwei verloren haben, gekommen sind, hängt daher auch eng mit dem Namen Ellyes Skhiri zusammen. Die Eintracht, sie hat den "Köln-Skhiri" wohl endgütlig entdeckt.