Hauge im Testspiel von Eintracht Frankfurt gegen Arnheim

Er wurde bereits als teurer Fehleinkauf abgestempelt, könnte mit Verzögerung aber doch noch durchstarten: Jens Petter Hauge hat sich körperlich und mental verändert und ist plötzlich eine echte Option in der Offensive von Eintracht Frankfurt. Zumindest vorerst.

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So lief das Trainingslager von Eintracht Frankfurt

hr-Reporter Hofmeister mit Mikrofon
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Als vor dem Testspiel von Eintracht Frankfurt gegen Vitesse Arnheim (1:1) am Freitag die Aufstellungs-Zettel verteilt wurden, waren sich schnell alle Beobachter einig: Die Zeit der Experimente ist bei Dino Toppmöller vorbei, der neue Trainer setzt ab sofort auf die stärksten Spieler. Der verletzte Robin Koch und der müde Kapitän Sebastian Rode saßen zwar nur auf der Tribüne, sonst stand im schönen Stadion des SV Grödig – bis auf eine Ausnahme – aber die vermeintliche Stammelf auf dem Platz. Nur Jens Petter Hauge, so dachten die meisten, gehört da nicht rein. Für ihn hätte Jesper Lindström auflaufen müssen.

Wie weit Theorie und Praxis auseinanderliegen, bewies dann aber schon die erste Halbzeit. Hauge, der als hängende Spitze an der Seite von Randal Kolo Muani stürmen durfte, nutzte seine Bewährungschance und zeigte eine wirklich ordentliche Leistung. Der Norweger, der schon im Trainingslager zuvor einer der engagiertesten Frankfurter Profis gewesen war, rannte und kämpfte, leitete immer wieder Angriffe ein und krönte seine Leistung mit einem sehenswerten Treffer zur zwischenzeitlichen Führung. Klarer Fall: Da hat sich jemand viel vorgenommen. "Sein Engagement ist top", lobte Toppmöller nach der Partie.

Neustart nach zwei verlorenen Jahren

Hauge, der mit einer Ablösesumme von knapp zehn Millionen Euro noch immer einer der teuersten Spieler im Kader ist, kämpft nach zwei enttäuschenden Jahren um seine zweite und letzte Chance bei der Eintracht. Nach einer schwachen Premieren-Saison in Frankfurt erlebte der 23-Jährige zwar auch in der vergangenen Spielzeit als Leihgabe beim KKA Gent ein verkorkstes Jahr mit gerade einmal einem Startelf-Einsatz. Nach seiner Rückkehr zur Eintracht soll nun aber alles besser werden. "Wenn man schwierige Zeiten erlebt, versteht man, was man wirklich will", erklärte Hauge nach dem Testspiel. "Ich habe das jetzt verstanden und mehr gearbeitet."

Insgesamt acht Kilo soll Hauge, der sichtlich drahtiger und spritziger wirkt, abgenommen haben. Im Training gehörte er in Windischgarsten stets zu den Fleißigsten, seine Mitspieler berichten unisono von einem runderneuerten Spieler. Beliebt ist Hauge, der sich vor allem mit Lindström bestens versteht, sowieso. Jetzt hat der Sunnyboy offenbar endlich auch kapiert, was es heißt, ein Profifußballer zu sein. "Ich möchte mich von einer besseren Seite zeigen und meine Minuten bekommen", so Hauge. "Ich will jede Woche performen."

Hauge hat noch Verbesserungspotenzial

Klar ist: Hauge drängt sich auf und gehört definitiv schon jetzt zu den Gewinnern der Vorbereitung. Ob es wirklich für einen dauerhaften Platz im Team von Trainer Toppmöller reicht, wird sich aber zeigen müssen. Bei allem Einsatz und dem spürbaren Willen, endlich zurückzuzahlen, gelingt bei dem bereits als Fehleinkauf abgestempelten Norweger aber auch noch nicht alles. Im Testspiel gegen Steinbach Haiger versemmelte Hauge gleich mehrere Chancen teils kläglich, auch im Training schlichen sich immer wieder kleinere Ungenauigkeiten ein.

"Er braucht noch einen Tick mehr Verantwortungsbewusstsein und weniger Ballverluste", betonte auch Toppmöller. Hauge, der in der Offensive variabel einsetzbar ist, erhöht aktuell die Zahl der Optionen. Er muss seine neugewonnene Motivation aber erst einmal dauerhaft halten und die kleinen Fehler abstellen. Sollten Kolo Muani und Lindström bleiben, wird sich Hauge mit Omar Marmoush und Jessic Ngankam um die Plätze dahinter streiten und wohl erst einmal mit der Joker-Rolle begnügen müssen. Abschreiben sollte man ihn aber definitiv nicht.

Hauge will sich durchsetzen

Dass sich Hauge viel vorgenommen hat, bewies er nach dem Härtetest gegen Arnheim zudem mit einer Antwort zu seiner Zukunft. Ob diese denn definitiv in Frankfurt liege, wollte einer der anwesenden Journalisten wissen. Hauges Antwort: "Yes, yes, yes!"

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