Jakeb Sullivan läuft mit dem Ball in der Hand gegen die Fehervar Enthroners

Die Footballer der Frankfurt Galaxy eilten zuletzt von Sieg zu Sieg. Die spielfreie Woche kommt dennoch gerade rechtzeitig. Denn Chef-Trainer Thomas Kösling ist mit seinem Team nicht zufrieden. Zu Recht.

Audiobeitrag

Audio

Kösling: "Da müssen wir besser werden"

Galaxy-Trainer Thomas Kösling
Ende des Audiobeitrags

Die European League of Football (ELF) atmet durch: Am Wochenende findet kein Spiel statt, die Liga geht in die sogenannte "Bye Week" und sammelt neue Kräfte für den Saisonendspurt. Obwohl die Galaxy aus Frankfurt ihre letzten sieben Partien allesamt gewonnen hat, kommt ihr diese Pause gerade recht.

Defensiv stark, offensiv nur Mittelmaß

Die Hessen spielen regelmäßig eine schwache erste Halbzeit und retten sich erst in der zweiten Hälfte zum Sieg. Und meistens ist es die Defensive, die die Spiele gewinnt. Laut offizieller Statistik-Datenbank der ELF die fünftbeste der Liga. Die Offensive um Quarterback Jakeb Sullivan ist hingegen bestenfalls Liga-Mittelmaß (Platz zehn). Ein ernstzunehmender Kandidat für den Titel ist die Galaxy so nicht.

Das ist auch Head Coach Thomas Kösling klar, der seine Mannschaft in den vergangenen Wochen dennoch regelmäßig in Schutz nahm. Sullivan müsse nach seiner Verletzung erst wieder in den Rhythmus kommen, sagte er da einmal, er sei stolz auf die Mannschaft, dass sie enge Spiele immer noch für sich entscheide, ein anderes mal. Nach dem vermeintlich souveränen 46:0 gegen die Fehervar Enthroners, platzte es am Sonntag aber auch aus dem Trainer heraus.

Die Niederlage bei Rhein Fire war kein Ausrutscher

"Ich habe das Gefühl, dass einige nicht so selbstkritisch sind, wie sie sein müssten. Wir brauchen einen anderen Ansatz, wie wir Sachen angehen und wie wir mit Fehlern umgehen", so Kösling. Zwar stehe die Galaxy mit sieben Siegen und nur einer Niederlage gut da, aber: "Das reicht nicht für unsere Ziele."

Die Hessen werden die Playoffs mit ziemlicher Sicherheit erreichen. Wie sie in der Post Season allerdings gegen Stuttgart, Wien oder Titelfavorit Rhein Fire bestehen wollen? So, wie die Galaxy sich bisher präsentiert hat, wird sie das nicht können. Dass das erste Saisonspiel bei Rhein Fire mit 9:33 verloren ging, war kein Ausrutscher zum Auftakt. Das Ergebnis spiegelt auch heute noch ziemlich gut den Leistungsunterschied der beiden Teams wider.

"Physisch und mental sehr müde"

Die Offensive Line der Hessen ist eine einzige Baustelle, Sullivan, vergangene Saison noch der akkurateste Ballschmeißer der Liga, trifft zu viele schlechte Entscheidungen. Hinzu gesellen sich viel zu viele Undiszipliniertheiten, unnötige Strafen und Verletzungen. Die Bye Week kommt also vielleicht doch gerade zur rechten Zeit.

"Wir sind physisch und mental sehr müde. wir brauchen jetzt eine Woche, wo wir einfach mal abschalten", gibt auch Kösling zu. Die Hessen werden in der aktuellen Woche nicht trainieren. Nach der Bye Week möchte der Trainer aber eine andere Einstellung bei seinem Team sehen. "Dann geht es in die entscheidende Phase und da müssen wir uns steigern, wenn wir den ganz großen Wurf machen wollen", mahnt der Trainer. Zu Recht.