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Flughafen senkt Kapazität wegen Abfertigungsproblemen

Wartende stehen am Flughafen Schlange.

Kurz vor Beginn der hessischen Sommerferien will der Frankfurter Flughafen das Abfertigungschaos besser in den Griff bekommen. Betreiber Fraport drängt die Airlines dazu, weitere Verbindungen zu streichen.

Wer in den letzten Wochen vom Frankfurter Flughafen aus fliegen musste, brauchte starke Nerven. Abgesagte Flüge, liegen gebliebene Koffer und lange Wartezeiten: Fast täglich gibt es neue Meldungen über Chaos am Flughafen. Grund sind Abfertigungsprobleme. Ausgerechnet in den nächsten Tagen erwartet der Flughafen wegen des Ferienbeginns in Hessen und Rheinland-Pfalz den stärksten Passagierdrang seit Beginn der Coronakrise.

Von 96 auf 88 Starts und Landungen pro Stunde

Im Kampf gegen das Abfertigungschaos will der Frankfurter Flughafen nun seine Kapazitäten weiter zurückfahren. In der kommenden Woche werde man bei der Deutschen Flugsicherung beantragen, den Stundenhöchstwert der Flugbewegungen noch einmal abzusenken, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am Freitag: von 96 auf 88 Starts und Landungen pro Stunde.

Zuvor hatte der Flughafenbetreiber die Zahl der stündlichen Flugbewegungen bereits von 106 auf 96 gesenkt. "Ziel ist es, den Flugbetrieb zusätzlich zu stabilisieren", sagte der Fraport-Sprecher. Die Maßnahmen betreffen demnach besonders die Tagesspitzen, in denen regelmäßig Probleme gibt, die vielen Flugzeuge abzufertigen.

Lufthansa und andere Airlines betroffen

Die Lufthansa musste für Juli und August schon rund 6.000 Flüge in Frankfurt und München absagen, weil am Flughafen infolge vieler Entlassungen während der Corona-Pandemie zu wenig Personal da ist. Man danke der Lufthansa für diese "immense Kraftanstrengung", sagte der Fraport-Sprecher.

Nun sollten auch andere Fluggesellschaften ihren Beitrag leisten. "Wir versprechen uns von den Gesprächen auch mit anderen Airlines weitere entlastende Maßnahmen. Die eigentlichen Sommerspitzen kommen erst noch, und wir können diese besonderen Herausforderungen nur gemeinsam meistern", sagte der Fraport-Sprecher. Die Airlines sollen nach dem Willen von Fraport einzelne Flüge streichen oder in die Randzeiten verlegen.

Am ersten Ferienwochenende in Hessen (22. bis 24. Juli) rechnet der Flughafenbetreiber mit bis zu 200.000 Passagieren pro Tag. Das entspricht etwa 75 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Ohne geeignete Maßnahmen könnte es dann besonders eng werden, fürchtet Fraport.

Täglich starten und landen in Frankfurt bis zu 1.250 Flugzeuge mit 285 Reisezielen, rund 80 Prozent entfallen dabei auf den Lufthansa-Konzern und ihre Partner aus der Star Alliance. Zweitgrößter Kunde am Standort ist der Ferienflieger Condor, der nach eigenem Bekunden bislang keine Flüge gestrichen hat und dies auch nicht plant.

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