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Bahn will schnellere Fernbahntunnel-Planung

Der Hauptbahnhof Frankfurt aus der Ferne im Abendlicht.

Damit ICE-Züge Frankfurt und die Rhein-Main-Region künftig schneller durchqueren können, plant die Bahn einen Fernbahntunnel. Die Bauarbeiten sollen Anfang der 2030er Jahre beginnen.

Der geplante Fernbahntunnel unter der Frankfurter City könnte nach aktuellen Plänen der Deutschen Bahn im Jahr 2040 fertig sein. "2040 wäre ein Ziel, an dem wir uns gerne messen lassen würden", sagte Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber am Freitag in Frankfurt.

Das riesige Vorhaben hatte das Unternehmen vor zwei Jahren vorgestellt. Der Tunnel soll teils unter der Stadt verlaufen und an eine neue, unterirdische Station unter dem Hauptbahnhof angebunden werden.

Bahn: Bauarbeiten soll Anfang 2030 beginnen

Spätestens Anfang der 2030er Jahre sollen die Bauarbeiten beginnen. Dafür will die Bahn die Planung beschleunigen. Mehrere Maßnahmen – darunter eine enge Abstimmung mit Stadt und Region, eine frühe Einbeziehung der Bauindustrie sowie die gesamte Vergabe aller Planungsleistungen auf einmal – sollen dabei bis zu fünf Jahre sparen.

Der Frankfurter Hauptbahnhof sorgt in seiner jetzigen Form immer wieder für Verspätungen, die sich bundesweit im Zugverkehr auswirken. Über 1.400 Züge fahren an dem Kopfbahnhof jeden Tag ein und aus. Der Fernbahntunnel und der neue Tiefbahnhof sollen hauptsächlich dem Fernverkehr dienen und die Zugkapazität in Frankfurt insgesamt um ein Fünftel erhöhen.

Fernbahntunnel in Frankfurt soll auch dem Regionalverkehr nützen

Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) sprach von einem Infrastrukturprojekt mit einer großen Wirkung und sagte, er sei dankbar für die angekündigte Beschleunigung: "Wir werden alles tun, um dieses Tempo beizubehalten oder nach Möglichkeit noch schneller zu werden."

Der neue Fernbahntunnel werde auch schnellere Regionalzugfahrten ermöglichen, besonders aus Richtung Fulda zum Flughafen und nach Wiesbaden kündigte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat an. Außerdem werde der oberirdische Hauptbahnhof und Südbahnhof entlastet. "Wir können hier neue Linien und zusätzliche Fahrten hineinführen und einen Schienenring um Frankfurt realisieren."

3,6-Milliarden-Euro-Projekt

Der Tunnel soll rund achteineinhalb Kilometer lang werden. Durch ihn sollen zwei Gleise führen, der Frankfurter Tiefbahnhof soll vier Bahnsteige erhalten. So soll künftig unten der schnelle Fernverkehr fahren und im oberirdischen Bahnhof mehr Platz für Nah- und Regionalverkehr frei werden.

Gerd-Dietrich Bolte, der bei der Bahn für das Tunnelprojekt verantwortlich ist, versprach den Menschen in Frankfurt, die Bauarbeiten würden nur wenige Belastungen mit sich bringen: "Rund um den Hauptbahnhof werden wir eine riesen Baugrube haben, aber ansonsten haben wir nur zwei große Tunnelportale im Osten Frankfurts – und das war's."

Der Kostenrahmen wurde bei der Vorstellung des Vorhabens Ende Juni 2021 mit rund 3,6 Milliarden Euro angegeben.

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