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Fünf hessische Galeria-Kaufhäuser stehen auf der Liste von buero.de

Ein Kunde trägt eine Plastiktüte von Galeria Kaufhof

Ein Online-Händler will eine Handvoll Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in Hessen retten. Der Konzern meldete Insolvenz an. Der Chef von buero.de will "ein Einkaufserlebnis herstellen".

Markus Schön ist von der Resonanz, die er in den vergangenen Tagen erfahren hat, selbst überrascht. Seit er öffentlich verkündet hat, 47 Filialen der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen zu wollen, ist der Chef des Online-Händlers buero.de ein sehr gefragter Mann. Auch in Hessen, wo er fünf Filialen retten möchte, wie er auf hr-Anfrage bestätigt.

Bad Homburg, Gießen, Fulda, Sulzbach (Main-Taunus) und Limburg sind die Städte, in denen Schön die großen Kaufhäuser retten will. "Und ehrlicherweise auch nur diese hessischen fünf", sagt er. Bedeutet: An den Filialen in den größeren Städten Frankfurt, Wiesbaden oder Darmstadt zeigt er kein Interesse - "und dabei wird es auch bleiben".

Einkaufserlebnis nur in kleineren Städten möglich

Seine Wahl begründet Schön mit einem klaren Ziel: "Wir wollen das Warenhaus wieder zu einem Ort machen, an dem man ein Einkaufserlebnis erfährt." Zu diesem Zweck habe er die 131 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof intensiv analysieren lassen. "Mit dem Ergebnis, dass die kleineren und mittelgroßen Städte prima zu uns und unserem Vorhaben passen würden", sagt Schön.

Große Städte seien keine Option, weil es dort zu schwierig wäre, besagtes Einkaufserlebnis zu schaffen. "In Frankfurt oder Wiesbaden haben Kunden einfach zu viele andere Optionen, einkaufen zu gehen", sagt er. In kleineren Städten hingegen finde man in den Galeria-Kaufhäusern "eine unglaublich motivierte Mannschaft vor", die Spaß habe, mit Kunden zu arbeiten.

Anpassung des Sortiments und stärkere Vernetzung mit Online-Handel

Das allein sei schon mal eine gute Basis, sagt Schön, die ihm Mut mache, sein Vorhaben auch erfolgreich umzusetzen. Hinzu kämen eine Anpassung des Sortiments, wozu er sich öffentlich noch nicht genauer äußern will, sowie eine stärkere Vernetzung des stationären Handels mit dem Online-Handel. "Wir glauben, all das sind gute Ansätze, damit die Leute wieder sagen: Mensch, da geh' ich gerne einkaufen", sagt Schön.

Ob er das nicht nur sagen, sondern auch umsetzen kann, hängt von Arnd Geiwitz ab, dem Insolvenzverwalter der Warenhauskette. Geiwitz habe zum Wochenbeginn mitgeteilt, dass er an einer schnellen Lösung interessiert sei, sagt Schön. Er habe zwei Tage, nachdem die Insolvenz publik geworden war, Geiwitz über seine Pläne informiert.

Schön rechnet sich Chancen aus

Buero.de hat ein Sortiment von über 60.000 Büroartikeln. Erst kürzlich übernahm der Online-Händler drei Warenhäuser im Frankfurter Raum. Bislang sei er der einzige, der Interesse angemeldet habe, Galeria-Filialen zu übernehmen, sagt Schön.

Galeria Karstadt Kaufhof hat zum zweiten Mal seit 2020 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt - mit dem Ziel einer Sanierung. Insolvenzverwalter Geiwitz kündigte dafür kräftige Einschnitte an, nur ein harter Kern der jetzt 131 Kaufhäuser werde bleiben. "Dass die kleineren Filialen, für die wir uns interessieren, zu diesem harten Kern gehören, würde mich überraschen", sagt Schön.

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