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Hackerangriffe auf Einrichtungen in Frankfurt

Zwei Hände auf Tastatur am Rechner

Stundenlang konnte am Donnerstag die Internetseite der Stadt Frankfurt nicht aufgerufen werden. Auch das Frankfurter Uniklinikum kämpft noch mit den Folgen eines versuchten Hackerangriffs, der schon eine Woche zurückliegt.

Unbekannte haben am Donnerstag die Internetseite der Stadt Frankfurt lahmgelegt. Wie ein Sprecher der Stadt dem hr am Freitag bestätigte, war die Seite durch massenhafte Zugriffe seit dem Morgen stundenlang blockiert worden. Die FAZ hatte zuerst darüber berichtet.

Im gleichen Zeitraum war am Donnerstag auch die Webseiten weiterer Kommunen in Deutschland wie Nürnberg oder Dresden nicht erreichbar.

 Absturz wegen massenhafter Zugriffe

Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichteten, war auch hier die Ursache ein sogenannter DDoS-Angriff, bei dem der Server durch extrem viele zeitgleiche Anfragen zur Überlastung gebracht wird. Ziel von DDoS-Angriffen ist es nicht, Daten abzugreifen, sondern Webseiten zu blockieren und so etwa die Kommunikation über die betroffenen Stellen einzuschränken.

Noch im Tagesverlauf am Donnerstag war die Internetseite der Stadt Frankfurt wieder online. Details zu den möglichen Hintergründen nannte die Stadt bislang nicht.

Folgenschwere versuchte Cyberattacke auf Uniklinikum

Das Universitätsklinikum Frankfurt hingegen ist nach einem versuchten Hackerangriff am Freitag vergangener Woche immer noch digital von der Außenwelt abgeschnitten.

Bei einer Routinekontrolle waren "Vorbereitungen auf einen möglichen Hackerangriff" entdeckt worden, weshalb das Netzwerk des Klinikums präventiv vom Netz genommen worden war.

Somit wurde laut Klinikum verhindert, dass Daten verschlüsselt oder ausgelesen wurden. Bisher sei auch keine Forderung mutmaßlicher Erpresser bekannt geworden, hieß es.

Ärztlicher Direktor: "Auswirkungen beträchtlich"

Die grundlegenden IT-Systeme innerhalb der Klinik funktionierten, die Krankenversorgung könne fortgesetzt werden. "Aber die Auswirkungen sind trotzdem beträchtlich", sagte der Ärztliche Direktor Jürgen Graf.

So könnten Krankenkassenkarten nicht elektronisch eingelesen werden, Terminabsprachen für eingeplante Patienten müssten über das Telefon laufen. Materialbestellungen könnten nicht automatisiert aufgegeben werden. Auch die Webseiten des Klinikums sind nicht abrufbar.

Keine "größeren Einschränkungen" für Studierende

Telefonisch sei man aber erreichbar, teilte ein Sprecher mit. Das Universitätsklinikum rechnet demnach damit, dass durch die eingeschränkte Erreichbarkeit "in nächster Zeit" weniger ambulante Patientinnen und Patienten kämen.

Studierende hätten im Zusammenhang mit dem Semesterstart keine größeren Einschränkungen zu befürchten. Die Kommunikation könnte über die üblichen E-Learning-Portal erfolgen, die nicht von der Einschränkung betroffen sind. Informationen zu Lehrveranstaltungen könnten außerdem als Papierausdruck im Dekanat eingesehen werden.

Gesundheitssektor häufig Ziel von Angriffen

Krankenhäuser werden immer häufiger Ziel von Cyber-Attacken. Nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik verzeichnete der Gesundheitssektor von Juni 2021 bis Mai 2022 die höchste Anzahl an Hackerangriffen.

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